Der Kauf eines intelligenten Stromzählers zahlt sich derzeit noch nicht aus. So übersteigen die Ausgaben für die moderne Technik die Einsparungen um ein Vielfaches. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Spiegel online".
Eigentlich sollen die modernen Stromzähler dafür sorgen, dass die Haushaltskasse unterm Strich entlastet wird. Dazu werden so genannte "Smart Meter" in den Stromkreislauf eines Haushaltes installiert, die den aktuellen Stromverbrauch und die Kosten auf einem Display anzeigen. So soll der Verbraucher sensibilisiert werden, beispielsweise nur dann seine Wäsche zu waschen, wenn der Strom besonders günstig ist.
Für Neubauten sind die "Smart Meter" bereits Pflicht. Ab dem kommenden Jahr müssen die Stromkonzerne dann zudem Tarife anbieten, deren Preis je nach Angebot und Nachfrage im Laufe eines Tages schwankt. Derzeit gibt es lediglich Angebote, die zwischen Tag- und Nachtstrom unterschieden. In Kombination mit den neuen variablen Tarifen kann ein intelligenter Zähler somit seine Trümpfe erst recht ausspielen.
Doch die Rechnung hat einen Haken: So kann ein durchschnittlicher Haushalt laut einer Kalkulation der Bundesnetzagentur aus Bonn nur bis zu 50 Euro pro Jahr durch den Einsatz der modernen Technik einsparen. Die Zähler schlagen hingegen mit Anschaffungskosten von 35 bis zu 100 Euro zu Buche. Zudem wird eine jährliche Dienstleistungsgebühr von 60 bis 350 Euro fällig (je nach Anbieter).
Auch sollte der Eigenstromverbrauch der Zähler nicht unterschätzt werden. So müssen die intelligenten Zähler permanent die aktuellen Konditionen für die Stromtarife mit Hilfe eines DSL-Anschlusses aus dem Internet abfragen. Dafür fallen nicht nur Gebühren für den Internetanschluss an, sondern das kostet auch Strom \- und zwar nicht wenig! In dem Artikel wird ein Jahresverbrauch von rund 130 Kilowattstunden für den Anschluss genannt. Zum Vergleich: Ein Kühlschrank kommt im selben Zeitraum mit etwa 100 Kilowattstunden aus.