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Prenzlau ist Energiekommune des Monats

Die 20 000 Einwohner-Stadt Prenzlau (Brandenburg) ist von der Agentur für erneuerbare Energien zur Energiekommune des Monats August gekört worden. Die Stadt produziert schon seit vielen Jahren mehr Strom aus erneuerbaren Energien als sie selbst verbraucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die 20 000 Einwohner-Stadt Prenzlau (Brandenburg) ist von der Agentur für erneuerbare Energien zur Energiekommune des Monats August gekört worden. Die Stadt produziert schon seit vielen Jahren mehr Strom aus erneuerbaren Energien als sie selbst verbraucht. Die Stadt leistet besonders in der Strom- und Wärmespeicherung Pionierarbeit: Mit Tiefengeothermie, Biogas und einem geplanten Erdwärmespeicher wird schon bald die gesamte Innenstadt weitgehend mit Erneuerbaren Energien beheizt. Darüber hinaus soll ab 2010 mit Hilfe von Wasserstoff auch Windstrom gespeichert werden. "Die Stadtverordnetenversammlung hat ein Leitbild beschlossen, nach dem Prenzlau eine Stadt der Erneuerbaren Energien sein soll", sagt Prenzlaus Bürgermeister Hans-Peter Moser. Zwar hat die Stadt keine riesigen Fördersummen zu vergeben. Doch sie sieht es als ihre Aufgabe, Unternehmen und Bürger zu unterstützen, wenn sie die Initiative ergreifen.


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Neu in Planung ist derzeit ein Erdwärmespeicher. Die ganzjährig anfallende Wärme der mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerke (BHKW) soll künftig in der warmen Jahreszeit einen Erdspeicher aufheizen und dort für die kalte Jahreszeit gespeichert werden. "Durch dieses Vorhaben wird die komplette Prenzlauer Innenstadt schon in Kürze nahezu ausschließlich mit Erneuerbaren Energien beheizt", freut sich Bürgermeister Hans-Peter Moser.


Für die Speicherung der Abwärme der Biogas-BHKWs wird auf einen Aquifer-Wärmespeicher in mehreren hundert Meter Tiefe zurückgegriffen. Die Wärme wird unterirdisch direkt in Wasser führende Gesteinsformationen gebracht. Um die Wärme zu speichern, wird über eine "kalte Bohrung" Grundwasser entnommen, welches oberirdisch durch Wärme, z.B. von Blockheizkraftwerken oder Solaranlagen, erwärmt wird. Über eine zweite "warme Bohrung" wird das erwärmte Wasser zurückgeführt. Soll die Wärme im Winter in einem Nahwärmenetz genutzt werden, wird das erwärmte Wasser aus dem Aquifer wieder an die Erdoberfläche gepumpt. Für die Wärmeerzeugung wird in Prenzlau auch die Erdwärme genutzt. Eine Sonde, die bis in eine trockene Salzschicht in 2800 Meter Tiefe ragt, zapft die Erdwärme an. Die Sonde besteht aus einem doppelwandigen Rohr, in dem Wasser einen geschlossenen Kreislauf bildet. Im äußeren Ring des Rohres wird Wasser nach unten gepumpt und erhitzt sich im 108 Grad heißen Salzstock. Durch das Innenrohr wird das heiße Wasser zur Heizzentrale an die Oberfläche gepumpt. Die Wärme wird in ein Fernwärmenetz gespeist, das einen Teil der Prenzlauer Innenstadt heute schon mit Wärme und Warmwasser versorgt.


Ein Prenzlauer Unternehmen will bis 2010 in der Nähe von Prenzlau ein neuartiges Hybridkraftwerk bauen. Dessen Kern bildet ein Wasserstoffkraftwerk, das aus Windkraft gewonnener Strom dazu nutzt, durch Elektrolyse Wasserstoff herzustellen. Je nach Bedarf kann der Wasserstoff dazu genutzt werden, in zwei ebenfalls geplanten Blockheizkraftwerken Strom und Wärme zu erzeugen oder direkt als Kraftstoff für Wasserstoffmotoren in Autos anzutreiben. Der Markt befindet sich gerade im Aufbau. Das Hybridkraftwerk, das neben Wind und Wasserstoff auch von Bauern aus der Region angeliefertes Biogas verwertet, ist in seinem industriellen Maßstab das Erste seiner Art.


Die Agentur für Erneuerbare Energien würdigt mit der Auszeichnung "Energiekommune des Monats" vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.

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