Einen Bioenergiezuschlag von 5 €/t können Landwirte mit Ethanolroggen laut marktnahen Kreisen im Vertragsanbau bei Verbio erhalten. Nach Angaben der Märka GmbH, von Verbio mit der Vertragsabwicklung beauftragt, wurde dafür ein Punktesystem entwickelt. Damit soll nicht nur den gesetzlichen Nachhaltigkeitsanforderungen entsprochen werden; gleichzeitig sollen die Landwirte auch fester an das Handelsunternehmen gebunden werden.
So soll der Bioenergiezuschlag beispielsweise bei reduziertem Düngereinsatz oder der Verwendung von Biodiesel für die Schlepper gezahlt werden. Dabei kann der Landwirt mit Biodiesel von Märka mehr Punkte erzielen, als mit Rapssprit von einem anderen Anbieter. Auch der Verkauf von Stroh zur energetischen Nutzung an Märka wird höher bewertet als die Vermarktung an andere Marktpartner. Der Kauf von Ammoniumsulfatlösung oder Ammoniumsulfatsalpeter von Märka wird ebenfalls als Beitrag zum Bioenergiezuschlag gewertet. Wird Saatgut von dort bezogen, kann es ebenso angerechnet werden. Die Abrechnung des Bioenergiezuschlags erfolgt über das Internet.
Wie Geschäftsführer Matthias Krispin erklärte, müssen sich die Vertragsanbaukunden auf der dafür eingerichteten Homepage www.roggen24.de registrieren, um am Bioenergieprogramm teilzunehmen. Ab einem Stärkegehalt von 55 % erhielten die Landwirte außerdem einen Stärkezuschlag. Der Rahmenvertrag für das Programm war zwischen den Landesbauernverbänden Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Verbio geschlossen worden. Anfang Mai tagte der im Rahmenvertrag mit den Landesbauernverbänden zum Ethanolroggenanbau vereinbarte Fachbeirat für Ethanol, um die neuen Rahmenbedingungen für die Ernte 2011 sowie Details zum Nachhaltigkeitsbonus zu besprechen. Im Juli wird eine weitere Sitzung erwartet, um das Punktesystem noch weiter aufzufächern. Verbio ist neben CropEnergies der größte Bioethanolproduzent in Deutschland.