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Solarboom: Drei Millionen PV-Anlagen und Rekordwachstum bei Speichern

Unter den Eindrücken der Energiekrise sowie aufgrund verbesserter Rahmenbedingungen installieren vor allem Privathaushalte Solaranlagen und Stromspeicher.

Lesezeit: 5 Minuten

Am Pfingstmontag wurde der Bundesnetzagentur die Inbetriebnahme der 3-millionsten Solarstromanlage gemeldet. Die insgesamt in Deutschland installierte Solarstromleistung hat nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) inzwischen die 70-Gigawattmarke überschritten. Die jährliche Solarstromernte des hierzulande installierten PV-Kraftwerksbestands reiche aus, um mehr als 10 % des heimischen Strombedarfs klimafreundlich zu decken. Nach Beschlüssen der Ampelkoalition soll ihr Anteil in den kommenden zehn Jahren auf rund 30 % ausgebaut werden.

Starke Nachfrage bei Eigenheimen

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„Unter dem Eindruck der Energiekrise und infolge verbesserter Rahmenbedingungen ist die Solartechniknachfrage stark gestiegen. Insbesondere bei Privathaushalten boomt die Solarenergie“, erklärt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Allein auf Eigenheimen wurden im ersten Quartal dieses Jahres nach Verbandsangaben mehr als doppelt so viele Solarstromanlagen in Betrieb genommen wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (plus 129 %). Auch immer mehr Bewohner von Mietwohnungen wollen direkt von der Energiewende profitieren und schaffen sich sogenannte Steckersolargeräte bzw. Balkonkraftwerke an.

Mehr Ausbautempo nötig

Doch zur Zielerreichung muss das Photovoltaik-Ausbautempo weiter beschleunigt werden: „Um das gewünschte Solarisierungstempo zu erreichen, müssen wir in den kommenden vier Jahren jedes Jahr rund 30 % mehr Solarstromleistung installieren als im jeweiligen Vorjahr“, erklärte Körnig. Im letzten Jahr sei dieses Ziel erreicht worden.

Körnig zeigt sich zuversichtlich, dass im Falle einer weiteren Verbesserung der Investitionsbedingungen auch bei gewerblichen Investoren die Photovoltaiknachfrage künftig anziehen werde. Die Solarwirtschaft habe diese wichtige gesellschaftliche Herausforderung längst angenommen. Und auch die Politik stelle die Weichen auf Wachstum: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte Anfang Mai im Rahmen eines gemeinsamen Photovoltaikgipfels mit der Solarbranche den Abbau weiterer Marktbarrieren beim Markt-, Netz- und Flächenzugang angekündigt.

Starkes Wachstum

Nach einer BSW-Analyse wurden jeweils ein Drittel der in Deutschland bislang installierten Photovoltaikleistung auf privaten Gebäuden, ein Drittel auf Gewerbebauten und ein Drittel in ebenerdig errichteten Solarparks installiert. Ein statistischer Branchenrückblick zeigt, wie sehr sich der Photovoltaikausbau beschleunigt hat: Im Jahr 2011 wurde die 1-millionste Solarstromanlage in Betrieb genommen, 2020 die 2-millionste und nur drei Jahre später die 3-Millionste. Bereits Anfang 2024 rechnet der BSW mit der Inbetriebnahme des 4-millionsten PV-Systems.

Neben den drei Millionen Solarstromanlagen sind nach BSW-Angaben auf deutschen Dächern bereits weitere rund 2,6 Millionen Solarthermie-Systeme installiert, mit denen zumeist Privathaushalte den überwiegenden Teil ihres Warmwasser- oder einen Teil Ihres Raumwärmebedarfs decken. Insgesamt nutzen nach Schätzungen des BSW damit in Deutschland bereits über fünf Millionen Privathaushalte Solarenergie vom eigenen Hausdach für die Strom- und/oder Wärmeerzeugung.

Kleinanlagen vorn

Im ersten Quartal 2023 ist die installierte PV-Leistung im Kleinanlagensegment (bis zu einer Größe von 20 kWp) im Vergleich zum Vorjahresquartal von 538 auf 1.330 MWp gestiegen. Die steuerliche Begünstigung durch den Wegfall der Mehrwert- und Einkommenssteuer auf PV-Anlagen und Stromspeicher seit Januar 2023 hat sich positiv auf die privaten Installationen ausgewirkt. Diese positive Entwicklung wird durch den geplanten Abbau von bürokratischen Hürden weiter begünstigt.

Insgesamt geht das Marktforschungsinstitut EUPD Research davon aus, dass sich dieses Wachstum weiter fortsetzt und das PV-Kleinanlagensegment im ersten Halbjahr 2023 eine installierte Leistung von rund 2,7 GW erreicht, dies bedeutet eine Steigerung um mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr.

Deutlich mehr Speicher

Das starke Wachstum im PV-Kleinanlagensegment hat auch einen starken Effekt auf die Heimspeicherinstallationen. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 werden neben 293.000 PV-Anlagen im Kleinanlagensegment 239.000 Heimspeicherinstallationen erwartet. Aufgrund der weiterhin hohen Energiepreise und einer positiven Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen ist darüber hinaus von einer weiteren Zunahme im zweiten Halbjahr auszugehen.

­Mit rund 220.000 Heimspeicherinstallationen im Gesamtjahr 2022 ist Deutschland nach wie vor mit deutlichem Abstand der größte Markt für Heimspeicher in Europa. Hier konnte sich in den letzten Jahren als führende Anbieter die Gruppe aus BYD, sonnen, SENEC und E3/DC etablieren. Insgesamt stammen drei Viertel der in Deutschland in 2022 installierten Heimspeichersysteme von diesen vier Anbietern. BYD und sonnen sind bezogen auf installierte Anzahl und Kapazität der Heimspeicher an der Spitze. Gemessen an der Anzahl der installierten Systeme befindet sich SENEC auf dem dritten Platz, gefolgt von E3/DC, einer Marke von Hager Energy, auf dem vierten Platz.

Bezogen auf die verbaute Speicherkapazität nimmt E3/DC den dritten Platz und SENEC den vierten Platz ein, aufgrund der Tatsache, dass die Speicher von E3/DC eine deutlich höhere Kapazität aufweisen. Unter europäischen Herstellern ist sonnen im deutschen Markt führend bei Anzahl und Kapazität installierter Speichersysteme.

­Mehr Speicher bei Solarparks

Auch bei großen Freiflächen-Solaranlagen werden immer mehr Speicher installiert. So haben beispielsweise Rolls-Royce und das Projektentwicklungsunternehmen Abo Wind Ende Mai 2023 in Leutershausen bei Bad Neustadt in Bayern ein mtu-Batteriegroßspeichersystem in einem Solarpark in Betrieb genommen. Insgesamt können mit der PV-Batterie-Anlage pro Jahr 10.000 Megawattstunden grüner Strom produziert werden, das entspricht dem Bedarf von rund 3.000 Drei-Personen-Haushalten und einer Vermeidung von rund 6.300 Tonnen CO₂. 
Die beiden Unternehmen arbeiten bereits bei drei weiteren Projekten der Art in Rheinland-Pfalz und in Hessen erfolgreich zusammen. Alle Anlagen werden auf Basis der Innovationsausschreibungen der Bundesnetzagentur gefördert.

Der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce hat für den neuesten Abo-Wind-Solarpark in Bayern eine Batteriegroßspeicheranlage der Marke mtu EnergyPack QG mit einer Kapazität von 5,8 Megawattstunden und einer Leistung von 2,9 Megawatt geliefert. Für die drei weiteren gemeinsamen Anlagen in Rheinland-Pfalz und in Hessen hatte Rolls-Royce insgesamt drei Batteriecontainer (zweimal 1.5 MW Leistung und 2,13 MWh Speicherkapazität, einmal 550 kW Leistung und 0,71 MWh Speicherkapazität) geliefert.

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