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Freiflächenanlagen

Solarpark Klettwitz Nord: Solarstrom statt Braunkohle

In Klettwitz in Brandenburg ist jetzt der erste von drei Solarparks im Energiepark Lausitz am Netz – inmitten eines bestehenden Windparks. Im zweiten Abschnitt soll aus Solarstrom Wasserstoff werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf einer Hochkippe des einstigen Tagebaus Klettwitz in der Gemeinde Schipkau (Brandenburg) entsteht eine der größten Photovoltaik-Freiflächenanlagen Deutschlands – der Energiepark Lausitz. Nach Umsetzung aller Bauabschnitte soll er bis zu 300 MW Spitzenleistung erzeugen. Am 29. April schloss GP Joule den ersten Abschnitt „Klettwitz Nord“ mit rund 183.000 Solarmodulen und einer Leistung von 90 MW ans Stromnetz an. Ab sofort speist er jährlich rund 91.530 MWh Solarstrom ein. Im Vergleich zur vorher in Klettwitz gewonnenen Braunkohle spart das über 64.000 t CO₂, teilt das Unternehmen GP Joule mit, das als Generalunternehmer für die Planung und den Bau der PV-Anlage verantwortlich war und jetzt den Betrieb des Solarparks übernimmt.

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Die Photovoltaik-Anlage auf der Hochkippe erforderte dabei besonderes Augenmerk. Der aufgeschüttete Boden ist weniger stabil als ein über die Jahrhunderte gewachsener Untergrund. Besondere Sorgfalt war auch beim Ausheben der Gräben für die Leitungen und beim Rammen der Fundamente geboten. Denn direkt nebenan steht ein Windpark, dessen Leitungen über das Gelände verlaufen. GP Joule hat nach eigenen Angaben bereits mehrere Projekte mit schwierigen Untergründen umgesetzt, z.B. in Ganzlin in Mecklenburg-Vorpommern mit 65 Megawatt auf einer ehemaligen Kiesgrube oder in Meuro mit 70 MW ebenfalls auf einem ehemaligen Tagebau.

Hand in Hand mit der Region

In der Lausitz erleben die Menschen Strukturwandel, Energiewende und Klimawandel hautnah. Dass auf Konversionsflächen aus dem Tagebau Wind- und Photovoltaik-Anlagen entstehen, ist längst keine Seltenheit mehr. Die benachbarten Windräder in Klettwitz haben bereits das erste Repowering hinter sich. Doch auch der Klimawandel schreitet voran. Der Niederschlag hat stark abgenommen, die Böden trocknen schnell aus und die landwirtschaftlichen Erträge sinken.

Trotz der sichtbaren Klimaveränderungen ist die Zustimmung zu einem Großprojekt wie dem Energiepark Lausitz kein Selbstläufer. „Für uns ist es deshalb wichtig, von Anfang an den Dialog zu suchen. Wenn es Bedenken gibt, gehen wir darauf ein. Außerdem wollen wir einen Mehrwert in der Region schaffen – nur so wird die Energiewende wirklich nachhaltig“, sagt Ove Petersen, Mitgründer und CEO von GP Joule.

In solchen Gesprächen geht es oft um ganz praktische Dinge. So legten die Anwohner Wert darauf, dass der Baustellenverkehr nicht durch die Dörfer geführt wurde. Auch Wildtiere standen im Fokus der öffentlichen Diskussion. Sie sollen das Gelände des Solarparks bequem durchqueren und auch als Rückzugsgebiet nutzen können. Kleintiere können überall unter dem Zaun durchschlüpfen, für Rehe und Wildschweine gibt es spezielle Durchlässe im Zaun.

Perspektive Wasserstoff

Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt, „Klettwitz Süd“, sind bereits im Gange. Die Leitungen sind schon verlegt und die Unterkonstruktionen im Boden verankert. Bis Herbst dieses Jahres soll auch dieser Teil fertiggestellt sein.

Ein Teil des Solarstroms aus dem südlichen Bauabschnitt soll der Produktion von Wasserstoff dienen. Ein nahegelegener Autohof wird diesen an zwei Tanksäulen anbieten. In der Region ist bereits ein Netzwerk von interessierten Unternehmen entstanden, die das “grüne” Gas für ihre Lkws, Busse, Müll- oder Baustellenfahrzeuge nutzen wollen. Das Projekt ist so konzipiert, dass mit steigender Nachfrage auch die Produktion erhöht werden kann. Dann könnten auch Wasserstoff-Tankstellen entstehen.

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