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Mit grüner Zustimmung: Lindhorst-Gruppe will 370 ha Wald für Solarpark roden

Der Agrarkonzern Lindhorst will für einen 250 ha großen Solar- und Industriepark in Hohensaaten (Brandenburg) 370 ha Wald roden. Umweltminister Axel Vogel lehnt das als „völlig absurd“ ab.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Agrarkonzern Lindhorst-Gruppe aus Niedersachsen will für den Bau eines riesigen Solarparks in Hohensaaten (Märkisch-Oderland) 370 ha Wald roden und hat dazu auch eine große Mehrheit der Stadtverordneten hinter sich; 16 von 21 Bürgervertretern stimmten angesichts der zu erwartenden Steuereinahmen und Arbeitsplätze dafür. Allein die AfD war dagegen.

Industrie- und Gewerbegebiet geplant

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Die geplante Solaranlage soll Ökostrom für ein neu entstehendes Rechenzentrum und ein Wasserstoff-Werk liefern, berichtet der rbb. Der seit 2019 zu Lindhorst gehörende Kiefernwald ist demnach bereits seit Jahren umzäunt und wegen militärischer Rückstände und offener Schächte als „Sperrgebiet“ abgeriegelt. Aufgrund der vielen NVA-Altlasten sei der Wald laut Stadtverwaltung Bad Freienwalde unbrauchbar und somit ein geeigneter Standort, um Solarenergie zu erzeugen, erfuhr der Sender weiter.

Was spricht gegen die Abholzung?

Der örtliche Revierförster kontert, dass gerade diese Unberührtheit ein Rückzugsgebiet für verschiedene Wildtiere geworden sei. Zudem kühle dieser Waldkeil das Klima vor allem in den Sommermonaten.

Kritik kommt auch von der Organisation »Correctiv«. Demnach bekenne sich Lindhorst laut Homepage zwar zu nachhaltiger Wirtschaftsweise, zur Aufforstung und hebe die Bedeutung von Wäldern für den Erhalt der biologischen Vielfalt hevor, falle aber bei seinen anderen Solarparks bereits durch unabgesprochene Rodungen negativ auf. Auch Auflagen zu Ausgleichsmaßnahmen soll der Investor nicht erfüllt haben, zitiert der rbb die Kritiker. Der Konzern wollte sich auf Anfrage des Senders nicht dazu äußern, heißt es.

Umweltminister Vogel strikt dagegen

Für das Lindhorst-Projekt stimmten auch die Grünen im Stadtparlament. Man wolle klimaneutral werden, die Energieversorgung dezentralisieren und letztlich überwogen die positiven Argumente, ist verdeckt zu hören. Nach außen sind die Grünen nun aber offenbar doch kleinlauter geworden, denn Parteikollege Axel Vogel, Umweltminister in Brandenburg, sieht das überhaupt nicht so entspannt.

Gegenüber rbb24 Inforadio stellte Vogel am Mittwoch klar, es gebe ausreichend andere Flächen. Es sei "völlig absurd", für einen Solarpark Wald zu roden und er lehne das strikt ab. Die Wälder würden benötigt, um Kohlendioxid natürlich zu binden und müssten daher erhalten werden, sagte der Politiker weiter. Sinnvoller seien seiner Meinung nach Solarenergieanlagen hoch über Ackerflächen (Agri-Photovoltaik-Anlagen). Darunter könne dann weiter angebaut werden. "Damit profitieren ja sowohl die Landwirtschaftsbetriebe, die eine zusätzliche Einnahmequelle haben, als auch wir insgesamt, weil wir mehr erneuerbaren Strom zur Verfügung haben", sagte Vogel.

Die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Kurz notiert:

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