Die Welt könnte vor einem ungeahnten Solarboom stehen. Das schreibt Spiegel Online und beruft sich unter anderem auf Aussagen des Potsdam-Institutes für Klimaforschung und auf eine internationale Forschergruppe. Darunter Wissenschaftler des Fraunhofer Institutes für Solar Energiesysteme.
Zwar sei im vergangenen Jahr der Bauboom nach Jahren des Höhenfluges abgeflacht. Angesichts sinkender Kosten, könnte sich die bislang installierte Leistung aber bis zum Jahr 2030 verzehnfachen.
„Das Finanzvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar rückläufig, die zugebauten Kapazitäten sind allerdings gestiegen. Und diese sind für den Umbau des Energiesystems die wichtigere Kenngröße", zitiert das Magazin Michael Pahle vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Schon heute sei die Sonne in manchen Regionen der Welt die günstigste Stromquelle. In Chile, Abu Dhabi und Dubai zum Beispiel würden demnächst Solarfelder gebaut, die Strom für weniger als drei Cent pro Kilowattstunde produzieren könnten, so der Spiegel. Strom aus Atomkraft-, Kohle- oder Gaskraftwerken sei im Vergleich damit zu teuer.
Experten sind überzeugt, dass die Kosten der Solarstromproduktion noch weiter sinken. Wenn die Branche gleichzeitig auch die Entwicklung moderner und kostengünstiger Speicher vorantreibe, würden konventionelle Kraftwerke kaum noch gebraucht.
In dem Beitrag kommen auch kritische Töne zu Wort. So weist Susanne Siebentritt von der Universität Luxemburg darauf hin, dass die Prognose mit Unsicherheitsfaktoren versehen sei. "Will man die neuen Entwicklungen aus dem Labor in die Massenfertigung überführen, muss man ein gewisses Risiko eingehen. Es ist aber längst nicht gesagt, dass sich genug Investoren finden, die dazu bereit sind", so die Wissenschaftlerin.