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Messe Husum Wind

Steinbach: „Wir brauchen innovative Technik für mehr Windenergie“

Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach hat bei der Eröffnung der Messe „Husum Wind“ einen stärkeren Windenergieausbau gefordert.  

Lesezeit: 4 Minuten

Wenn Deutschland seine Energie- und Klimaschutzziele erreichen will, ist der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergieausbau, zwingend notwendig. Das erklärte Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach bei der Eröffnung der „Husum Wind“, einer der führenden Messen der Windindustrie im deutschsprachigen Raum. Die Messe findet vom 14. bis 17. September statt, Brandenburg ist in diesem Jahr Partnerland.

Vogelkollisionssysteme wichtig

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Um beim Windkraftausbau weiter voranzukommen, sei eine bessere Vereinbarkeit von Energiewende und Natur- bzw. Artenschutz unerlässlich, so der Minister. „Aufgrund der Vorkommen windenergiesensibler Vogelarten scheiden große Flächenanteile für die Windenergienutzung von vornherein aus. Selbst bereits ausgewiesene Windeignungsgebiete können auf Grund artenschutzrechtlicher Belange häufig nicht vollständig genutzt werden“, sagte er. Wichtig sei daher die Entwicklung technischer Maßnahmen, um Kollisionen von Vögeln mit Windenergieanlagen zu vermeiden. In Brandenburg ist mit finanzieller Unterstützung des brandenburgischen Energieministeriums im Juni dieses Jahr ein Projekt zur Erforschung und Erprobung sensorbasierter automatischer Vogeldetektionssysteme an den Start gegangen. „Es ist notwendig, die Entwicklung dieser Systeme so weit voranzubringen, dass sie zuverlässig geschützte Vogelarten erkennen und die Windenergieanlagen im Bedarfsfall sicher abschalten können“, erklärte der Minister. Ziel sei, zukünftig Vogeldetektionssysteme in konfliktbehafteten Gebieten einzusetzen, um damit mehr Raum für die Windenergienutzung zu gewinnen.

Wasserstoff als wichtiger Treiber

Neben innovativen Konzepten für erneuerbare Energiesysteme rückt die Messe auch die Themen Sektorenkopplung und aus erneuerbaren Energien gewonnener Wasserstoff in den Blick. „Die Sektorenkopplung ist unerlässlich für den Erfolg der Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele“, betonte Steinbach. Er verwies darauf, dass in Brandenburg auf diesem Feld schon viele Projekte vorangetrieben werden. Dies werde auch in der neuen Brandenburger Energiestrategie 2040 deutlich, die derzeit erarbeitet wird und zum Jahresende vorliegen soll. Parallel werde an einer Wasserstoffstrategie für das Land gearbeitet. „Power-to-X-Technologien, die aus erneuerbaren Energien Wasserstoff erzeugen, können ein Schlüssel für den Erfolg der Energiewende sein. Denn Wasserstoff ermöglicht die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie“, sagte Steinbach.

Geld für die Gemeinschaft

Als wichtigen Schritt, um die Akzeptanz für die Windenergie zu erhöhen, nannte er das 2019 in Kraft getretene brandenburgische Windenergieanlagenabgabegesetz. Dieses regelt eine Sonderabgabe der Windenergieanlagenbetreiber von insgesamt 10.000 Euro pro Anlage und Jahr an die Kommunen im Umfeld der jeweiligen Windenergieanlage. „Die bisherige Resonanz aus den Kommunen ist sehr positiv“, sagte Steinbach. Eine wirtschaftliche Beteiligung der Kommunen an Erneuerbare-Energien-Projekten könne ein Weg sein, Erlöse gerechter innerhalb der Gemeinschaft zu verteilen. Somit würden auch die betroffenen Bürger profitieren. „Außerdem bleibt so die Wertschöpfung in der Region“, sagte er. Erfreulich sei, dass mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2021 nun auch eine bundesweite Beteiligungsmöglichkeit geschaffen worden sei.

Albrecht fordert Reform des Abgabesystems

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht wiederholte bei der Eröffnung der Messe die Forderung nach einer Reformen des Systems der Abgaben und Umlagen im Energiebereich. „Die kommende Bundesregierung muss die erneuerbaren Energien endlich komplett den fossilen Energieträgern gleichstellen. Außerdem brauchen wir eine fairere Lastenverteilung bei den Netz-Entgelten. Die Stromkunden in Schleswig-Holstein werden derzeit am meisten belastet.“

Über 200 neue Anlagen im Jahr 2021 möglich

Mit der Anhebung der Ausbauziele auf Bundesebene bekomme die Windkraft wieder mehr Rückenwind, so der Minister. Auch Schleswig-Holstein habe mit den neuen Regionalplänen wieder einen geregelten Ausbau an Land. Etwas mehr als zwei Prozent der Landesfläche seien nun für die Windenergie vorgesehen. „Damit haben wir der Wind-Branche eine verlässliche Perspektive für ein vernünftiges Wirtschaften ermöglicht“, sagte Albrecht.

Der Minister rechnet mit einem weiteren Schub für die Windkraft in den kommenden Monaten: „Aktuell sind im Land Windräder mit etwa 6,9 Gigawatt installiert. Anlagen mit rund 1,3 Gigawatt Gesamtleistung stehen vor der Inbetriebnahme. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr insgesamt mehr als 200 neue Genehmigungen zum Bau einer Windkraftanlage erteilen. Damit hätten wir das zweitbeste Jahr für den Windenergieausbau in Schleswig-Holstein überhaupt.“

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