Die weltweiten Wachstumsaussichten für die Windbranche sind besser als je zuvor, dennoch stehen vor allem deutschen Herstellern stürmische Zeiten bevor. "Wir erwarten einen intensiven Kampf um Marktanteile in den kommenden zwei Jahren", sagte Manfred Hader vom Beratungsunternehmen Roland Berger gegenüber dem Magazin "Der Spiegel". Sobald die weltweite Wirtschaft wieder anspringe, müsse die Branche sich auf deutlich sinkende Anlagenpreise einstellen.
Der Experte führt dies vor allem auf stark gewachsene Produktionskapazitäten der Hersteller zurück. Dadurch sei das Angebot deutlich größer als die Nachfrage, was zunehmend Druck auf die Anlagenpreise ausübe. Hinzu komme eine stärkere Konkurrenz für heimische Hersteller durch Unternehmen in Asien und Nordamerika.
Dabei steige bis 2012 jedes Jahr die Zahl der neu installierten Anlagen weltweit um 17 Prozent, heißt es weiter in dem Artikel. In etwa zehn Jahren könne die installierte Leistung sogar verfünffachen. Dennoch würden die Windkrafthersteller ihre Verhandlungsmacht verlieren. Konsequenz: Die Anlagenpreise müssten um 20 Prozent sinken, die Strukturen in den Unternehmen müssten gestrafft werden, damit diese langfristig überleben könnten.
Erst wenn die ambitionierten EU-Klimaschutzziele wieder greifen würden, rechnen die Windkraftexperten mit besseren Zeiten für die deutschen Hersteller.