In Dänemark sorgt eine neue Studie zum Tierwohl bei Legehennen für Unruhe. Nach Untersuchungen der Universität Kopenhagen leidet ein Großteil der Legehennen in den dänischen Ställen unter Brüchen des Brustbeinknochens.
Forscher der Universität haben in der bisher größten systematischen Studie zur Knochengesundheit von fast 5.000 Legehennen in 40 Beständen herausgefunden, dass mindestens 85 % der Tiere wenigstens einmal einen Bruch des Brustbeins erlitten hatten. Die Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass die Brüche in der Regel externe Ursachen wie Verletzungen durch andere Hühner oder Stöße haben. Vielmehr sei davon auszugehen, dass die meisten derartigen Verletzungen Folge der Zucht auf große Eier sind.
Der Skelettapparat der Hennen werde beim Legen durch „unverhältnismäßig“ große Eier zu stark beansprucht, was sich oft in derartigen Brüchen äußere, erläuterte der Studienleiter Prof. Jens Peter Christensen. Die Verletzungen seien dabei unabhängig von der Haltungsform festgestellt worden.
Christensen zufolge hat das Problem viel mit einem zu frühen Beginn des Legeprozesses zu tun, da das Brustbein von Junghennen oft noch nicht vollständig verknöchert und damit anfällig für Verletzungen sei. Er plädiert daher für den Einsatz von Rassen mit einem späteren Legebeginn oder Maßnahmen zur Verzögerung des Legestarts.
Mit Blick auf die Studie rief die Dänische Volkspartei Landwirtschaftsminister Rasmus Prehn auf, sich des Problems anzunehmen und eine Untersuchung zur Einhaltung des Tierschutzgesetzes in der Legehennenhaltung in die Wege zu leiten. Aber selbst, wenn die Regeln des Tierwohls „auf dem Papier“ eingehalten würden, könnten die dramatischen Ergebnisse der Analyse nicht ohne politische Folgen bleiben, so die Oppositionspartei.