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Besorgniserregend

Mehr Sichtungen und Nahbegegnungen mit Wölfen in Niedersachsen

Nicht nur die Statistik für Niedersachsen belegt eine Zunahme der Wolfspopulation. Es gibt auch immer mehr Sichtungen, nahe Begegnungen und Fotos von Wölfen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Deutschland ist nach über hundert Jahren wieder Wolfsland“ – so beginnt der vierte Quartalsbericht 2022 der Landesjägerschaft Niedersachsen zum Wolfsmonitoring.

„Das ist eine Aussage, die Wolfsfreunde jubeln und Weidetierhalter aufgrund des exponentiellen Wachstums der Bestände und Risszahlen verzweifeln lässt. Aber auch die ländliche Bevölkerung ist zunehmend beunruhigt, wenn Wölfe ohne Scheu nah an Wohngebiete kommen“, erklärt dazu Jörn Ehlers vom Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement.

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Allein 1.609 Meldungen zum Wolfsvorkommen wurden im vierten Quartal (1. Oktober bis 31. Dezember) für Niedersachsen dokumentiert. 2021 waren es im entsprechenden Zeitraum 1.185 Meldungen.

Jägerberichte und Fotos belegen Zunahme

Auf Meldungen von ehrenamtlichen Wolfsberatern und aus der Bevölkerung – sogenanntes passives Monitoring – sowie auf Fotofallen-Aufnahmen und dem Sammeln von genetischem Material stützt sich das Monitoringsystem der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), um das Vorkommen der Wölfe nachzuweisen.

Die so gesammelten Daten werden nach den bundeseinheitlichen Standards für das Monitoring von Großraubtieren in Deutschland bewertet. „Hier konnte mit fast 45 % der Großteil der Meldungen als eindeutiger Nachweis für die Anwesenheit von Wölfen belegt werden“, führt Ehlers aus.

Fotofallen, Sichtungen, Losungen und Nutztierrisse sind die häufigsten Meldetypen. Viele Meldungen der Kategorie C1, also definitive Wolfsnachweise, kommen mit fast 80 % aus der Jägerschaft. Aber auch Wolfsberater und die Bevölkerung spielen beim Wolfsmonitoring eine wichtige Rolle und melden vermehrt Daten.

Handeln, bevor etwas passiert

„Mir bereiten die zunehmenden Berichte über Nahbegegnungen mit Wölfen im ländlichen Raum Sorge. Die Politik muss hier endlich handeln – bevor es zu spät und erst etwas passiert ist“, fordert Ehlers. Auffällige Wölfe müssten schnell und unbürokratisch entnommen werden. „Nicht nur, um den Bestand zu reduzieren, sondern vor allem, um den Wölfen wieder die Scheu vor dem Menschen zu vermitteln.“

Aus der Statistik

Zum Abschluss des vierten Quartals 2022 wurden 49 Wolfsterritorien in Niedersachsen bestätigt: 44 Wolfsrudel, ein Wolfspaar und vier residente Einzelwölfe. 2021 waren es 44 Wolfsterritorien mit 38 Wolfsrudeln, zwei Wolfspaaren und vier residenten Einzelwölfen.

Dieses Jahr wurden elf Wölfe tot aufgefunden, neun von ihnen starben bei Verkehrsunfällen. Vergangenes Jahr wurden sechs Wölfen im Verkehr getötet. Laut Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft, sei von 500 Wölfen in Niedersachsen auszugehen.

Schmädeke: Druck auf Lemken ausüben

Unterstützung erhalten die Tierhalter vom Landtagsabgeordneten Frank Schmädeke: „Die Landesregierung darf sich nicht damit zufriedengeben, dass die EU erst wieder im Jahr 2025 den guten Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland überprüfen will. So lange können unsere Weidetierhalter nicht warten.“

Er fordert den grünen Minister Christian Meyer auf, jetzt Druck bei Bundesministerin Lemke zu machen, damit diese sich endlich in Brüssel für eine Beschleunigung des Verfahrens einsetzt. „Die Menschen in Niedersachsen und besonders unsere Weidetierhalter erwarten zu Recht von der Landesregierung, dass diese handelt und die Menschen beim Thema Wolf nicht allein lässt“.

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