Wer viel Rohkost schnipselt und häufig backt, weiß eine Küchenmaschine zu schätzen. Schaut man in den Regalen der Haushaltswarengeschäfte, hat sich das Angebot in den letzten Jahren stark gewandelt: Kleine Kompakt-Maschinen, die Renner noch vor zehn Jahren, haben an Bedeutung verloren. Stattdessen werden große Küchenmaschinen mit Profianspruch kräftig beworben. Aber auch elektrische Handrührer können in manchen Haushalten eine Küchenmaschine in vielen Bereichen ersetzen. Gar nicht so einfach, bei einer Neuanschaffung das richtige Gerät für den eigenen Haushalt zu finden. Das sollten Sie vor einer Kaufentscheidung zu den Einsatzmöglichkeiten der Geräte wissen: Manchmal reicht ein Handrührgerät Schnell bei der Hand, ruck, zuck wieder gesäubert das macht die Handrührgeräte so praktisch. Sie sind deshalb wohl in jedem Haushalt zu finden, in der Regel auch neben einer Küchenmaschine. Für viele Arbeitseinsätze ist der Handrührer in der Tat das Gerät der Wahl. Sahne und Eischnee werden damit geschlagen. Auch ein schneller Rühr- oder Biskuitteig lässt sich damit ohne große Rüstzeit herstellen. Der Vorteil: Die Rührschüssel kann auf der Küchenwaage stehen, und die Zutaten werden direkt aus der Tüte zugewogen. Hat das Gerät eine zusätzliche Antriebsstelle für einen Schnellmixer, können direkt im Kochtopf Suppen püriert werden oder Mixgetränke in einem hohen Becher hergestellt werden. Und auch der Babybrei lässt sich fix damit pürieren. Kleine Mengen Nüsse, Kräuter oder Zwiebeln werden in einem von manchen Herstellern zusätzlich angebotenen MiniZerkleinerer sekundenschnell gehackt... Solche laut Stiftung Warentest soliden Multitalente gibt es von verschiedenen Herstellern je nach Ausstattung ab ca. 35 bis 60 E (z.B. Braun, Krups). Entscheiden Sie sich ggf. für ein leistungsstarkes Gerät mit elektronischer Drehzahlregelung. Zu bedenken ist, dass Sie bei all den Arbeiten das Gerät in der Hand halten müssen. Dies kostet vor allem bei größeren Mengen Zeit und Kraft. Denn wenn Sie eine Küchenmaschine einsetzen, haben Sie die Hände frei für andere Arbeiten. Zwar werden auch zu manchen Handrührgeräten Rührständer angeboten. Sie sind jedoch nicht sehr standfest und stabil und ersetzen keine echte Küchenmaschine. Eine kleine Kompaktmaschine? Die Platz sparenden Kompakt-Küchenmaschinen sind zwar auf dem Rückmarsch. Dennoch haben die Geräte ab 50 bis 170 E ihre Stärken und Einsatzschwerpunkte: Sie können mit verhältnismäßig wenig Zubehörteilen hacken, schlagen, schneiden, raspeln, mixen und rühren. Und dies alles in einem Arbeitsbehälter. Erst der richtig aufgesetzte Deckel entriegelt den Motorantrieb, und das Gerät ist betriebsbereit. Dies erfordert zwar ein wenig Geschicklichkeit, funktioniert aber nach ein paar Übungsgängen recht gut. Das wichtigste Zubehörteil ist das Schlagmesser. Damit heben sich die kleinen Kompakt-Küchenmaschinen denn auch von den großen Standmaschinen ab. Dieses zweiteilige Edelstahlmesser, auch treffend Universalmesser genannt, zerkleinert, mixt und püriert fast alles. Die Zutaten für das Früchtebrot oder Müsli werden je nach Dauer grob gehackt oder fein zerkleinert. Auch ein Kräuter-Dip ist schnell fertig. Kräuter und Zwiebeln mit dem Universalmesser hacken, Quark und Gewürze zufügen, mixen und schon ist alles in einem Arbeitsbehälter fertig! Auch zum Pürieren von Babykost, Pasteten und Füllungen sind die kleinen Kompakten schnell und bequem. Mit den dazu gehörenden Knet- und Rührwerkzeugen lassen sich auch Teige in dem Behälter zubereiten. Die Größe der Arbeitsbehälter ist allerdings begrenzt. Bei Tefal (ca. 125 E) oder Philips (ca. 80 E) lässt sich ein Hefeteig aus 350 g Mehl darin herstellen. Beim Braun CombiMax (ca. 150 E) fasst der Arbeitsbehälter einen Hefeteig aus 500 g Mehl. Diese Mengen sollten keinesfalls überschritten werden. Ansonsten kann der Teig nicht mehr gut verarbeitet werden. Spätestens beim Öffnen des Deckels und Herausnehmen der Knethaken beginnt jedoch oftmals eine Teigkleckerei. Der Schwerpunkt dieser Geräte liegt eben nicht in der Teigzubereitung. Und auch wenn ein Schlagbesen zur Grundausstattung gehört, wird in den wenigsten Haushalten ein Becher Sahne mit solch einer Maschine geschlagen. Hier ist ein Handrührer rationeller. Bis zu sechs Portionen Gemüse für Rohkost lassen sich in einem Arbeitsgang raspeln oder schneiden. Für eine große Tischrunde reicht das nicht. Dann muss der Behälter zwischendurch entleert werden. Hierfür muss man den Deckel öffnen und Halterung und Schneidescheibe herausnehmen. Nach dem Entleeren des Behälters wird dann alles wieder zusammengesetzt. Und dann wird es unpraktisch! Wer häufig größere Mengen raspelt, sollte auf jeden Fall eine Standmaschine mit Durchlaufschnitzelwerk wählen. Manche Kompaktmaschinen sind mit einer weiteren Antriebsstelle für einen Mixaufsatz ausgerüstet (z.B. Braun CombiMax). In diesem Spezialbehälter kann ein Milchmix-Getränk oder eine Mayonnaise zubereitet werden. Das Fassungsvermögen liegt je nach Gerät bei bis zu 1 l. Die Universalbehälter der Geräte fassen zwar ca. 2 l. Zum Mixen von Flüssigkeiten sind diese jedoch weniger geeignet, da Flüssigkeit leicht herausquillt. Entscheiden Sie sich ggf. für ein Gerät mit Mixaufsatz oder verwenden Sie einen separaten Stabmixer (Schnellmixstab). Auch Zitruspresse, Entsafter oder Passiergerät werden zu vielen Maschinen angeboten. Wer solche Arbeitsgeräte häufig nutzt, ist jedoch mit einem leistungsstarken Spezialgerät besser bedient. Kompakt-Küchenmaschinen gibt es mit einer Leistung von nur 350 Watt. Einige Geräte haben 600 Watt und wenige (z.B. der Krups VarioMix mit großem 2,7 l Arbeitsbehälter) auch 700 Watt. Entscheiden Sie sich auf jeden Fall für eine hohe Wattzahl und elektronische Regelung der Drehzahl. Praktisch sind Kompakt-Küchenmaschinen vor allem für kleinere Küchen, weil sie bei wenig Platzbedarf gut verstaut werden können. Sie lassen sich leicht aus dem Küchenschrank herausnehmen oder benötigen nur wenig Stellfläche auf der Arbeitsplatte. Praktisch sind auch Geräte, bei denen im Gerätegehäuse selbst (Rowenta) oder in einer Box unter dem Gerät (Tefal) die Zubehörteile verstaut werden können. Große Maschinen brauchen einen festen Standplatz Die großen Standküchenmaschinen benötigen dagegen erheblich mehr Platz. Wenn Sie sich für solch ein Gerät interessieren, sollten Sie möglichst einen festen Stellplatz in der Küche haben. Auch das umfangreiche Zubehör sollte möglichst griffbereit verstaut werden können. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass die Maschine ansonsten zu wenig genutzt wird. Die Investition einer großen Universal-Küchenmaschine lohnt sich außerdem nur, wenn sie auch entsprechend intensiv genutzt wird. Zur Grundausstattung gehören Rührschüssel mit Deckel oder Spritzschutz, Rühr- und Schlagbesen sowie Knethaken und bei einigen Modellen auch ein Mixer. In puncto Konstruktion und Handhabung unterscheidet man zwei Systeme: Modelle mit Rührarm. Hierbei werden die Knet- oder Rührwerkzeuge von oben in die Schüssel geführt. Modelle mit einem Antrieb über den Schüsselboden. Dabei werden die Werkzeuge über einen Haltestift oder Steg in der Mitte des Schüsselbodens befestigt. Auf die Rühr- und Knetergebnisse haben die unterschiedlichen Systeme keinen Einfluss. Allerdings lässt sich die Schüssel mit glattem Boden bei den Geräten mit Rührarm einfacher entleeren und auch reinigen. Geräte mit so genanntem Multifunktionsarm bieten die Firmen Bosch, Krups, Cloer, Kitchen Aid und Kenwood an. Gute und preiswürdige Modelle in familientauglicher Größe bietet Bosch in der MUM 4er-Serie an. In den Rührarm werden wie bei einem Handrührgerät die Knet- oder Rührwerkzeuge eingesetzt und über den beweglichen Arm in die darunter stehende Schüssel geführt. Ein Gerät mit 500 Watt-Motor in der Grundausstattung mit Knet- und Rührwerkzeugen ist für deutlich unter 200 E zu erwerben. Vergleichbar ist das Modell Power Mix von der Firma Krups für etwa 150 E inklusive Edelstahlschüssel. Allerdings ist dieses Gerät laut Stiftung Warentest sehr laut. Zum Preis von etwa 200 E bietet Krups das Modell mit zusätzlichem Mixaufsatz, Fleischwolf und einer Schneidetrommel an. Empfehlenswert für viele Haushalte ist das umfangreiche Komplettangebot des Bosch-Modells MUM 4655 mit 550 Watt Motor. Als leiser Spezialist für Teige, der Scheiben optimal schneidet, lobt Stiftung Warentest dieses Gerät. Zum Gerät gehört ein praktisches Durchlaufschnitzelwerk mit verschiedenen Scheiben (zum kontinuierlichen Arbeiten ohne Mengenbegrenzung), ein Mixeraufsatz und ein Fleischwolf für insgesamt 250 E. In weitaus höhere Preiskategorien gerät man, wenn man sich für die Maschinen der Firmen Kitchen Aid und Kenwood interessiert: Kenwood bietet leistungsstarke Geräte mit 700 Watt Motor, Kunststoffgehäuse, Kunststoffschüssel und den Standardrührer/ Knetwerkzeugen ab 300 E an. Die laut Hersteller starke Kenwood für Profiansprüche mit 800 Watt, gegossenem Metallgehäuse, 6,4 Liter Edelstahlbehälter und stufenloser elektronischer Regelung kostet einschließlich des Zubehörs Glasmixer und Fleischwolf stolze 700 E . Stiftung Warentest beurteilt die Kenwood Chef classic als soliden, kräftigen Teigverarbeiter für große Familien. Bemängelt werden die bescheidene Grundausstattung bei hohem Einstiegspreis und die Lautstärke des Gerätes. Zu den Geräten ist sehr viel Sonderzubehör erhältlich. Die optisch sehr ansprechenden Maschinen von Kitchen Aid sind mit einem Direktantrieb ausgestattet und brauchen deshalb weniger starke Motoren. Energiesparende 300 Watt reichen hier. Doch auch diese Geräte (Fassungsvermögen für Teig aus ca. 1 kg Mehl) haben einen stolzen Preis! Alle Maschinen von Kitchen Aid haben ein Ganz-Metallgehäuse und garantieren mit ihrem großen Gewicht von ca. 12 kg hohe Standfestigkeit. In der Grundausstattung kostet ein solches Gerät, das in acht verschiedenen Farben angeboten wird, 400 E. Der Preis der De-LuxeAusführung mit einer 4,8 Liter-Edelstahlschüssel (ansonsten 4,3 Liter) liegt bei 460 E. Wer sich ein Schmuckstück in Chrom, Kupfer oder gebürstetem Metall gönnt, zahlt 715 E. Die Auswahl an Zubehör ist groß, die Preise stolz: Vom EdelstahlNudelaufsatz für 95 E bis zur Getreidemühle für 168 E. Im Test der Stiftung Warentest konnte das Kitchen Aid-Modell jedoch nicht über ein befriedigend hinauskommen. Das Gerät zerkleinert mit Schneid- und Reibescheiben nicht immer optimal, bemängeln die Tester u. a. Bewährte Modelle noch immer gut Bei den Modellen mit Antrieb über den Schüsselboden trifft man im Prinzip auf Maschinen, die bereits seit 50 Jahren angeboten werden. Geräte der Firmen Braun und Bosch gehören zu diesen traditionsreichen Anbietern. Die Firma Braun bietet mit dem Modell Multisystem K 3000 ein laut Stiftung Warentest solides Multitalent an, das für alle Haushaltsgrößen geeignet ist. Ein leistungsstarker 950 Watt Motor ermöglicht kraftvolles Kneten, Rühren und Schlagen in einer großen Edelstahlschüssel, die 1,5 kg Mehl plus Zutaten fasst. Der beiliegende Spatel erleichtert die Teigentnahme am Getriebeteil. Zur Ausstattung gehört ebenfalls ein kleiner Arbeitsbehälter mit 1,5 Liter Fassungsvermögen, in dem wie in einer Kompaktküchenmaschine mit einem Schlagmesser zerkleinert werden kann. Mit den Schneid- oder Raspelscheiben kann z. B. Rohkost zubereitet werden. Dafür ist die Behältergröße jedoch begrenzt. In einem dazu gehörenden GlasMixbehälter mit einem Liter Fassungsvermögen können Kräuter oder Zwiebeln gehackt werden oder auch Mixgetränke zubereitet werden. Das Gerät mit der vielfältigen Ausstattung ist für preiswürdige 300 E zu haben. Leider sind weitere Zubehörteile wie ein praktisches Durchlaufschnitzelwerk oder eine Getreidemühle nicht lieferbar. Da bietet die Firma Bosch für ihre Modelle mit Antrieb über den Schüsselboden mehr. Rein optisch ähnelt eine BoschBauform der großen Braun-Maschine mit seitlichem Motorblock. In dieser MUM 6 er-Serie werden von Bosch Geräte mit 600, 700 und 800 Watt angeboten. Die Maschinen mit Kunststoffgehäuse und Kunststoffschüssel sind ab 250 E erhältlich. Komfort-Modelle aus AluminiumGuss mit Edelstahlschüssel für bis zu 2,5 kg Mehl plus Zutaten kosten ca. 400 E. Bemerkenswert bei dieser Modellserie ist das vielfältige Zubehör: Dazu zählt eine kleine Universalrührschüssel mit Rührbesen, vergleichbar der einer Kompaktküchenmaschine, dazu ein Raspel-, Schneidund Reibe-Set für kleine Mengen. Wer größere Mengen Gemüse oder Kartoffeln verarbeiten möchte, kann für ca. 90 E ein praktisches Durchlauf-Schnitzelwerk dazu erstehen. Ein großer Mixer-Aufsatz, eine ein Liter fassende Zitruspresse, ein Fleischwolf mit Spezialzubehör sowie eine Getreidemühle ergänzen die Liste. Optisch ansprechend und relativ Platz sparend ist die 7er-Baureihe von Bosch. Das Gerät hat einen flachen Motorblock (700 Watt) mit einer darauf positionierten Antriebsstelle. Verschiedene Arbeitsbehälter und Zubehörteile können aufgesetzt werden. Die große Rührschüssel fasst bis zu 2,5 kg Mehl plus Zutaten. Alle in der 6 er-Reihe angebotenen Zubehörteile und noch einige mehr können verwendet werden. In der einfachsten Ausführung sind Gehäuse und Schüssel aus Kunststoff. Im Set mit Mix-Aufsatz und Multimixer kostet dieses Gerät ca. 350 E. Das Modell mit Metallgehäuse und Edelstahlschüssel kostet in der Grundausstattung ca. 400 E. Als Clou bietet Bosch diese Maschine auch als Einbaumodell an. Dabei wird der Motorblock in die Küchenarbeitsplatte eingelassen. Eine Schubladenhöhe von 12 cm reicht als Platzbedarf. Wird die Maschine nicht gebraucht, so kann die Fläche in der Arbeitsplatte mit einem passenden Deckel oder einem Schneidbrett abgedeckt und genutzt werden. Ein solches Einbaumodell kostet ca. 800 E in der Grundausstattung. Straßenlärm in der Küche Dies bemängelt die Stiftung Warentest in Bezug auf die Lautstärke vieler Geräte. Aus Erfahrung können viele Küchenmaschinennutzer bestätigen, dass bei laufender Maschine die Türglocke überhört wird oder das schellende Telefon nicht bemerkt wird. Leider gibt es kein Modell, das flüsterleise arbeitet. Beim leisesten Gerät im Test, der Bosch MUM 4655 kann man neben dem Motorgeräusch so gerade noch ein Gespräch führen. Vor dem Kauf sollte man sich die Maschine deshalb auf jeden Fall einmal anhören. Ein Wort zur Reinigung: Der recht hohe Reinigungsaufwand schreckt manchmal vom Einsatz der Küchenmaschine ab. Es lohnt sich in der Tat nicht, die Maschine für eine Rohkost aus fünf Karotten und einem Apfel einzusetzen. Bei manchen Maschinen bleiben zudem reichlich Reststücke zwischen den Geräteteilen hängen. Für Kleinstportionen ist eine gute Handreibe mit Restehalter ganz sicher das Hilfsmittel der Wahl. Standküchenmaschinen mit Rührarm sind oft etwas einfacher zu reinigen als Geräte mit Antrieb über dem Schüsselboden oder auch als Kompaktküchenmaschinen. Die meisten Arbeitsgeräte, Schüsseln und Zubehörteile der Geräte sind spülmaschinenfest. Nutzen sie dies!