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Drei Jobs mit 73

Lesezeit: 2 Minuten

Mit einem schweren Gummihammer schlägt Herbert Plähn den Bohrstock in den nassen Grünlandboden. Sand, Zustandsstufe 3, ergibt die Fingerprobe und der Abgleich mit dem Grünlandschätzungsrahmen. Der 73-jährige Herbert Plähn ist als ehrenamtlicher Bodenschätzer in Schleswig-Holstein tätig. Vor 10 Jahren schlug ihn der Bauernverband für diese Aufgabe vor. Seither überprüft er mit echter Begeisterung die Bodenschätzung aus den Jahren 1948 bis -51 auf den Äckern zwischen Rendsburg und Neumünster. Besonders gut gefällt ihm seine Arbeit wegen der kollegialen Zusammenarbeit mit Geologen und den anderen ehrenamtlich tätigen Landwirten. „Es ist schön, den ganzen Tag draußen in der Natur zu sein“, berichtet er. „Außerdem behalte ich den Kontakt zur Landwirtschaft.“


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Herbert Plähn ist sich sicher: Hätten er und seine Ehefrau Frauke den Ackerbau-Betrieb mit 50 Milchkühen 1995 im Alter von 57 Jahren nicht aufgegeben, hätte er diese Erfahrung nicht gemacht. Schweren Herzens verkauften sie damals den Hof, bauten ein neues Haus und zogen sich aufs Altenteil zurück, als sich herausstellte, dass der Sohn sich für die Hofnachfolge nicht erwärmen konnte. „Eigentlich habe ich mich immer als mitarbeitenden Altenteiler gesehen“, erinnert sich Herbert Plähn. „Daran hätte ich sicher auch Spaß gehabt.“


Doch statt zu hadern –

suchte sich der Landwirt andere Aufgaben. Als nach einem Jahr der Umzug erledigt und die interessantesten Länder bereist waren, übernahm er zunächst einen Job als Ableser für Heizkosten- und Wasserzähler.


Kurz darauf folgte ein Zweitjob als Ernteermittler für das Statistikamt Schleswig-Holstein. Dabei zieht Herbert Plähn auf zufällig ausgewählten Flächen kurz vor der Ernte Proben der Feldfrüchte zur statistischen Ernteermittlung. Die betreffenden Landwirte besucht er dafür zweimal im Jahr, einmal um das Probenstück auszumessen und kurz vor der Ernte zur Probennahme. Mit seinen drei Jobs hat Herbert Plähn mehr zu tun als so mancher Arbeitnehmer. Ihn stört das nicht: Das Praktische daran sei, dass sich die Arbeiten übers Jahr ideal miteinander kombinieren ließen, so der Rentner. Dennoch spielt er mit dem Gedanken, in den nächsten Jahren etwas kürzer zu treten – eine Idee, die besonders seiner Frau gut gefällt. Doch die Bodenschätzung wird er so schnell nicht aufgeben. „Viele Kollegen sind über 80“, bemerkt Herbert Plähn trocken.-kh-

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