Jahrzehntelang haben wir in unserem alten Bauernhaus, Baujahr 1830, gewohnt. Die steile Holztreppe zur ersten Etage war dabei stets beschwerlich, aber eine Selbstverständlichkeit. Nach ersten gesundheitlichen Problemen haben wir mit unserer Tochter gemeinsam überlegt: Lohnt es, dieses historische Gemäuer zu verändern – oder wagen wir den Schritt, neu zu bauen? Gleich hinter dem Wohnhaus, auf dem früheren Reitplatz, stand dafür freie Fläche zur Verfügung.

Im Gespräch mit Freunden erfuhren wir von einem Musterhaus, das komplett ebenerdig gebaut war. Wir besichtigten es. Lange Zeit war ein Auszug aus unseren vertrauten vier Wänden weder für meinen Mann noch für mich denkbar. Doch allmählich keimten neue Ideen in uns. Rein intuitiv zeichnete ich unsere Vorstellungen auf Papier. Wenig später berieten wir uns anhand dieser Skizzen mit einem spezialisierten Bauunternehmen vor Ort – und so fiel die Entscheidung.

Nun wohnen wir seit drei Monaten in unserem neu errichteten150 m2 großen Altenteiler-Bungalow. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung sind knapp zwei Jahre vergangen. Da das Haus leicht erhöht steht, genießen wir eine Aus- und Weitsicht, die gänzlich neu für uns ist. Wir haben den Betrieb, das Oberdorf von Klein Henstedt und die Felder im Blick. Von Küche, Wohn- und Schlafzimmer treten wir auf die zentral liegende Terrasse, das war mein größter Wunsch.

Für die Haustür und alle sechs bodentiefen Fenster haben wir uns Türschwellen mit einer speziellen Magnetverriegelung „geleistet“, sodass die Übergänge kantenfrei gebaut sind. Die beiden Zugänge zur vergleichsweise kleinen Küche sind mit Schiebetüren ausgestattet, außerdem haben wir im Schlafbereich einen begehbaren Kleiderschrank realisiert. Dass wir Einkäufe jetzt bodeneben von der Garage in den Hauswirtschaftsraum tragen können, ist eine große Erleichterung.

Unsere Tochter hat mit ihrer Familie das alte Haus bezogen. So sind wir in Ruf- und Sichtweite, um uns gegenseitig zu unterstützen. Auch die Enkelkinder sind von unserem Neubau begeistert. Auf dem breit gepflasterten Weg, der rund ums Haus führt, veranstalten sie mit ihren Trampeltreckern kleine Rennen.

Das Fazit: Der Neubau ist sehr gut gelungen. Seniorengerecht zu wohnen bedeutet nicht, sich krank, alt oder eingeschränkt fühlen zu müssen. Im Gegenteil! Es war richtig, nach diversen Investitionen in den Betrieb hiermit etwas Gutes für uns selbst zu tun.