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Kleines Wasser-ABC

Lesezeit: 6 Minuten

Wasser ist im Alltag auf dem Hof unverzichtbar. Wissenswertes über Trinkwasser im Haushalt und seine Bedeutung für Mensch und Gesundheit hat Diplom-Ökotrophologin Margret Braun-Odenweller für Sie zusammengefasst.


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Im Topf kocht, im Wasserkocher brodelt und im Glas sprudelt es: Das Wasser! Es ist das Lebensmittel Nummer 1. Etwa 121 Liter (l) verbraucht der Deutsche täglich. Wie selbstverständlich fließt das Wasser in unseren Haushalten aus den Hähnen.


Doch ganz so selbstverständlich ist es nicht, dass wir rund um die Uhr mit sauberem, gesunden Wasser versorgt sind. Zwar muss die Trinkwasserqualität in allen europäischen Ländern den EU-Richtlinien entsprechen, in einigen südeuropäischen Ländern belasten aber mancherorts schmutzige, schlecht gewartete Leitungssysteme das Wasser.


Das Wasserparadies:

In Deutschland kann man hingegen schon fast von paradiesischen Zuständen sprechen, wenn es um die Wasserversorgung geht. Unsere Trinkwasserverordnung gehört zu den strengsten der Welt und Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. Strenge Grenzwerte und ein enges Netz an Kontrollen garantieren die hohe Qualität des Trinkwassers. Diese Kontrollen stellen unter anderem sicher, dass Nitrat und Uran die vorgeschriebenen Grenz­werte nicht überschreiten. Beide Stoffe sind im Übermaß vor allem für Schwangere und Säuglinge gefährlich.


In Deutschland wandeln Wasserwerke das Grund-, Talsperren- und Flusswasser durch verschiedene Aufbereitungsverfahren zu Trinkwasser um. Einen Großteil des Rohwassers müssen sie dafür nur geringfügig aufbereiten. Dies erfolgt z. B. über Sandfilter, die natürliche Verschmutzungen auffangen.


Wasserhärte und Co.:

Auch Eisen, das zwar nicht gesundheitsgefährdend ist, das Wasser aber rötlich verfärbt, lässt sich auf diesem Wege aus dem Wasser filtern. Aktivkohlefilter entfernen mögliche Verunreinigungen, wie z. B. Rückstände von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln oder Mikroorganismen, aus dem Wasser. Auf dem Weg zum Wasserspeicher erfolgt meist eine Schutzchlorung des Trinkwassers. Das Chlor sorgt für Keimfreiheit, verflüchtigt sich auf dem Weg bis zum Wasserhahn aber wieder.


Bis zum Hausanschluss wird das Wasser in bester Qualität geliefert, dazu ist der Wasserversorger verpflichtet. Ob es auch so aus dem Hahn fließt, liegt in der Verantwortung des Hausbesitzers. Denn auch das Leitungssystem und Geräte wie Wasserfilter beeinflussen die Wasserqualität. So sollten Sie z. B. niemals Wasser trinken oder zum Kochen verwenden, das länger als 4 Stunden in der Leitung stand – besser etwas Wasser ablaufen lassen oder als Gießwasser auffangen.


Wie Sie die Qualität des Trinkwassers bis zum Wasserglas bewahren und wie Sie mit dem wertvollen Gut umgehen, lesen Sie in den folgenden Tipps.


Wasserfilter: Wasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz ist prinzipiell schadstoffarm, sodass ein Filter in der Regel nicht notwendig ist. Von speziellen Haushaltsfiltergeräten raten z.B. Stiftung Warentest und die Verbraucherschutzzentrale in Nordrhein-Westfalen eher ab. Denn in den Filtern können sich Keime sammeln und Schadstoffe lösen. Gefiltertes Wasser sollten Sie deshalb auch besser abkochen.


Leitungssystem: Durch die fehlerhafte Installation von Wasserleitungen können Keime und Schadstoffe in das Trinkwasser gelangen. Eingriffe an den Leitungen sollten Sie deshalb immer dem Fachmann überlassen.


In vielen Altbauten gibt es heute noch immer Bleileitungen. Wasser aus diesen Leitungen sollten Sie nicht trinken, denn die Bleibelastung ist zu hoch. Wer Bleileitungen im Haus hat, wird bald umrüsten müssen, denn ab 01.12.13 gelten strengere Blei-Grenzwerte.


Kistenschleppen ade: Wassersprudler peppen Leitungswasser mit Kohlensäure auf. Das ist praktisch, jedoch warnen die Institute für Umweltmedizin der Unis Mainz und Freiburg vor hohen Keimzahlen und Schimmelpilzen, die sich in den Flaschen absetzen können. Wenn Sie einen Wassersprudler (z. B. Wassermaxx, Soda Club) einsetzen, sollten Sie absolut saubere Flaschen verwenden und das aufbereitete Wasser im Kühlschrank lagern. Reinigen Sie Gewinde und Deckel mit Gummidichtungen besonders gründlich, damit sich hier keine Schimmelpilze festsetzen.


Wasserhärte: Die Wasserhärte hängt vom Gehalt der Calcium- und Magnesiumverbindungen ab. Sie entstehen, wenn sich die Mineralien mit dem im Wasser gelösten Kohlendioxid verbinden. Bei 0 bis 7 Grad deutscher Wasserhärte (dH) spricht man von „weichem“ Wasser. In diesem Härtebereich I sind 0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid pro l enthalten. Bei 14 bis 21 Grad dH, im Härtebereich III, sind 2,5 bis 3,8 mmol Calciumoxid pro l enthalten und man spricht von „hartem“ Wasser. Hartes Wasser schmeckt vielen Menschen besser als weiches Wasser – und es ist durch die Anreicherung von Calcium und Magnesium sogar gesünder. Im Haushalt ist weiches Wasser beliebter, denn es hinterlässt keine unschönen Kalkablagerungen auf Fliesen und Armaturen im Badezimmer und in der Küche.


Legionellen: Seit November 2012 müssen Immobilienbesitzer, die Trinkwasser gewerblich oder öffentlich nutzen, Warmwasserspeicher ab 400 Litern Größe jährlich auf die Bakterien Legionellen untersuchen lassen. Auch bei privater Nutzung von Haus oder Wohnungen, ist die Untersuchung empfehlenswert. Die Gefahr durch Legionellen ist nicht zu unterschätzen: Jährlich sterben ca. 30 Menschen an einer Lungenentzündung, die durch das Einatmen verkeimter Dampfschwaden (z. B. beim Duschen) verursacht wird.


Kalkablagerungen: Hartes Wasser verursacht in elektrischen Geräten und auf Armaturen unschöne Kalk­ränder. Diese lassen sich am besten regelmäßig mit Essig oder Zitronensäure entkalken. Essigessenz oder Zitronensäure, die angenehmer als Essig riecht und in Pulverform angeboten wird, können bei hartnäckigen Kalkrändern Wunder wirken. Hierfür werden 1 Teil Essigessenz und 5 Teile Wasser vermischt und auf die betroffenen Stellen an Armaturen oder Waschbecken geträufelt. Nach einer halben Stunde Einwirkzeit können Sie die Kalkrückstände mit einem Putzschwamm oder einer Bürste lösen.


Handelsüblichen Essig mit 5 % Säure können Sie bei leichten Verschmutzungen unverdünnt verwenden. Verkalkte Duschköpfe und Perlatoren reinigt man am besten, indem man sie abschraubt und in Essig einlegt. Nach einer Stunde haben sich die Verkalkungen in der Regel gelöst. Ein Schuss Essig im Putzwasser beugt Kalk vor.


Kaffeemaschinen oder Wasserkocher entkalkt man am einfachsten mit handelsüblichen Entkalkern in Pulverform gemäß Gebrauchsanleitung. Spülen Sie die Geräte nach der Behandlung mindestens zweimal mit klarem Trinkwasser nach.


Wichtig zu beachten: Emaille, Marmorflächen und manche Fliesen sind säureempfindlich. Deshalb sollten Sie diese nicht mit Essig oder anderer Säure behandeln.


Tagesbedarf: Wasser ist für alle Stoffwechselvorgänge im Körper elementar wichtig. Etwa 2,5 l Flüssigkeit sollten Erwachsene deshalb jeden Tag zu sich nehmen. Ernährungswissenschaftler empfehlen Leitungs- oder Mineralwasser als das Getränk erster Wahl. Aber auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sind optimal, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Säfte, Limonaden und alkoholische Getränke sind als Durstlöscher ungeeignet, denn sie enthalten viele Kalorien. Gerade ältere Menschen spüren spät ein Durst­gefühl. Auch Hektik und Stress lassen das Trinken rasch vergessen. Kopfschmerzen und nachlassende Konzen­tration können Warnsignale für Flüssigkeitsmangel sein. Wer das Trinken leicht vergisst, sollte sich z. B. mit Post-its daran erinnern.


Untersuchung des Trinkwassers: Wenn Sie sich über die tatsächlich in Ihrem Trinkwasser vorhanden Stoffe informieren wollen, wenden Sie sich an das örtliche Wasserwerk. Auch der Wasserversorger informiert über die Analysewerte des Trinkwassers, das in Ihr Haus geliefert wird. Die Kontaktdaten finden Sie auf Ihrer Wasserrechnung.

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