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Leserfrage: Sollte ich noch eine PV-Anlage nach dem alten EEG installieren?

Bevor Sie eine neue PV-Anlage installieren, gilt es verschiedene Aspekte zu betrachten. Auch das neue EEG sollten Sie dabei nicht außer Acht lassen. Dies regelt Ausbau und Entwicklung solcher Anlagen.

Lesezeit: 3 Minuten

Frage:

Wir haben eine Photovoltaik (PV)-Anlage mit 250.000 kWh Leitung, die über einen eigenen Trafo ins Netz eingespeist wird. Uns steht noch freie Dachfläche zur Verfügung, auf der wir etwa 95 kWp unterbringen könnten.

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1. Sollte ich die PV-Anlage noch schnell nach dem alten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) genehmigen lassen?

2. Macht es Sinn, den Selbstverbrauch zu erhöhen, indem ich meine Ölheizung gegen eine Luftwärmepumpe tausche und dann für kalte Tage noch Flüssiggas oder Wasserstoff vorhalte?

3. Sollte ich den restlichen Strom, den ich nicht selbst verbrauche, direkt auf dem freien Markt verkaufen? Zurzeit erziele ich dort 12 ct/kWh, also doppelt so viel wie die EEG-Vergütung von 6 ct/kWh.

Antwort:

1. Das neue EEG wird insbesondere im Bereich PV nicht schlechter. Zukünftig wird die Vergütung unterschieden nach Volleinspeiseanlagen (höhere Vergütung als bei Eigenverbrauch) und nach Eigenverbrauchsanlagen. Derzeit ist geplant, dass Anlagen, die in 2022 in Betrieb gehen, eine Vergütung nach dem EEG 2023 erhalten.

2. Aktuell sind PV-Analgen nur wirtschaftlich, wenn Sie einen Teil des Stroms selbst verbrauchen. Das neue EEG stärkt PV-Anlagen mit Eigenverbrauch sogar noch mehr, z.B. über den Wegfall der EEG-Umlage. Ihre Idee, den Eigenverbrauch zu erhöhen, ist daher gut. Allerdings ist der Einbau einer Wärmepumpe nicht pauschal zu empfehlen, sondern hängt individuell vom jeweiligen Gebäude ab (Dämmung, Heizsystem). Den Austausch einer Ölheizung fördert zwar das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

In nicht sanierten Altbauten kommt eine Wärmepumpe in der Regel nicht infrage, da hier noch alte Heizungen mit hohen Vorlauftemperaturen in Betrieb sind. Die Vorlauftemperatur für eine Wärmepumpe sollte aber möglichst gering sein (am besten unter 40 °C), damit diese wirtschaftlich läuft. Das klappt meist nur in Neubauten.

Ebenfalls wäre es problematisch, dass weder die Luftwärmepumpe noch die PV-Anlage im Winter effektiv laufen. Daher können Sie nicht die mangelnde Effizienz der Wärmepumpe mit der PV-Anlage abfangen. Sie brauchen noch eine weitere Heizquelle. Eine Gasheizung wäre dann evtl. sinnvoll oder Sie heizen zum Großteil mit Strom. Wasserstoffheizungen finden bisher kaum Anwendung, das diese Technik noch vergleichsweise teuer ist.

3. Ihre Hoffnung in die Direktvermarktung des Stroms zu legen, ist riskant. Die Direktvermarktung ist derzeit zwar sehr lukrativ. Wie alle Märkte sind insbesondere die Energiemärkte sehr volatil. Außerdem ist fraglich, ob Sie für Anlagen unter 100 kWp und Eigenverbrauchsanteilen einen Direktvermarkter finden. Auf lange Sicht sollten Sie daher am besten nur mit der festen EEG-Einspeisevergütung rechnen.

Unser Experte:

Helmut Wahl, LWK Niedersachsen, Oldenburg

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