Großkellereien an der Mosel sind offenbar Opfer von Weinpanschern aus Italien geworden. Wie der SWR berichtete, hat die rheinland-pfälzische Weinkontrolle insgesamt rund 1,3 Mio l Rot- und Weißwein aus dem Verkehr gezogen. Es handelt sich dabei um Bioweine der Rebsorten Trebbiano und Montepulciano d'Abruzzo, die mit Wasser versetzt waren.
Nach Angaben des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz stammten die Weine von einer Winzergenossenschaft in Italien und wurden an mindestens zwei Kellereien an der Mosel geliefert. Die für die Kontrollen verantwortliche Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier räumte Medienberichten zufolge ein, dass solche Manipulationen von den belieferten Kellereien nur schwer zu entdecken seien; dies sei nur mit aufwendiger Technik möglich.
Nach Einschätzung der ADD dürfte es weiterhin eine erhebliche Dunkelziffer von gestreckten Weinen geben. Allein der jetzt aufgedeckte Fall umfasse eine Menge, die etwa 2 % des deutschen Marktes für Biowein ausmache. Wegen der relativ großen Mengen, die täglich in den Kellereien verarbeitet würden, sei zu befürchten, dass die Panscherei noch größere Ausmaße haben könnte.
Die ADD geht davon aus, dass der Wein bereits gepanscht aus Italien nach Deutschland gekommen ist. Es gebe bisher keine Hinweise, dass dem Wein das Wasser in Deutschland zugefügt worden sei.
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