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10 % Gewinn mit Speiseeis

In der Krise müssen die Milchbauern erfinderisch sein, meint der Nachrichtensender N24 und stellt Landwirt Traugott Müller (45) vor. Aus einem Teil der Milch, die seine 70 Kühe geben, stellt der Landwirt aus Wildberg-Gültlingen (Kreis Calw) Speiseeis her. Er verkauft es an Hofläden, an Cafés und auf regionalen Festen.

Lesezeit: 2 Minuten

In der Krise müssen die Milchbauern erfinderisch sein, meint der Nachrichtensender N24 und stellt Landwirt Traugott Müller (45) vor. Aus einem Teil der Milch, die seine 70 Kühe geben, stellt der Landwirt aus Wildberg-Gültlingen (Kreis Calw) Speiseeis her. Er verkauft es an Hofläden, an Cafés und auf regionalen Festen. "Wir konnten wirtschaftlich nicht mehr weiter machen wie früher", sagt Müller. Daher habe er 2005 für 30.000 Euro eine Eismaschine sowie die patentierten Rezepte von einem niederländischen Unternehmen gekauft und produziert seitdem "Bauernhof-Eis" - wie mittlerweile auch andere Landwirte in Baden-Württemberg. Viele Betriebe suchten derzeit nach Alternativen zur traditionellen Milcherzeugung, heißt es in dem Bericht weiter. Nach Einschätzung des Agrarministeriums Baden-Württemberg müssten spezialisierte Milchviehbetriebe gegenüber dem Vorjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang rechnen. "Bei dem derzeitigen Erzeugerpreisniveau können auch sehr gut geführte Betriebe nur einen Teil der Produktionskosten decken", sagte eine Sprecherin N24. Ziel der Bauern müsse es daher sein, neue Märkte zu erschließen und regionale Produkte langfristig zu platzieren. Eine besondere Bedeutung haben dem Ministerium zufolge Erzeugnisse zur Direktvermarktung wie das Speiseeis. "Allerdings ist diese Vermarktungsform im Milchsektor eine kleine Nische für einzelne Spezialisten", so die Sprecherin. Heiner Krehl vom Landesbauernverband Baden-Württemberg sieht durch den sinkenden Milchpreis die Existenz vieler Bauern im Land bedroht. "Und der Abwärtstrend scheint noch nicht gestoppt", vermutet Krehl. Vor allem Betriebe mit Grünland ohne Ackerfläche hätten wenig Alternativen zur Milcherzeugung. Eis vom Bauernhof ist für ihn eine kreative Nische. "Das kann aber kein Patentrezept für die Mehrheit der Bauern in Baden-Württemberg sein. Die Masse der Konsumenten kauft ihr Eis nicht vom Hof." Ähnlich bewertet er die Umstellung einiger Betriebe auf Bio-Milch: Die ökologische Erzeugung bedeute einen Mehraufwand für die Landwirte, zudem würden die meisten Verbraucher auf günstigere Milch zurückgreifen. Für Bauer Traugott Müller und seine Familie habe sich die Investition dennoch gelohnt. Nur 50 bis 100 Liter, weniger als 1 % seiner Milch, gingen täglich in die Eismaschine. Aber 10 % des Gewinns, den der Landwirt aus der Milch seiner Kühe bezieht, stammten aus dem Eisverkauf. Damit habe er seinen Betrieb auf ein weiteres Standbein gestellt, sagt Müller.

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