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Alarm wegen der Agrarspekulation „ist ein Fehlalarm“

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Alarm wegen der Zunahme von Agrarspekulationen in der Bevölkerung, verbunden mit der Forderung nach einem Verbot jeder Form von Finanzspekulationen mit Agrarrohstoffen, als Fehlalarm einzustufen. Zu diesem klaren Schluss gelangt Prof. Ingo Pies von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Lesezeit: 2 Minuten

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Alarm wegen der Zunahme von Agrarspekulationen in der Bevölkerung, verbunden mit der Forderung nach einem Verbot jeder Form von Finanzspekulationen mit Agrarrohstoffen, als Fehlalarm einzustufen. Zu diesem klaren Schluss gelangt Prof. Ingo Pies von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.


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Pies gibt zu bedenken, dass zivilgesellschaftliche Organisationen ihre produktive Aufgabe, auf Missstände hinzuweisen und institutionelle Lernprozesse anzustoßen, nur dann mit nachhaltigem Erfolg wahrnehmen könnten, wenn sie glaubwürdig seien. Dafür müssten sie seriös argumentieren und sich so positionieren, dass sie die Wissenschaft an ihrer Seite hätten - und nicht als Kontrahentin gegen sich.


Im Hinblick auf die öffentlich erhobene Forderung, Geschäfte zur Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen regulatorisch zu unterbinden, „ist da etwas gründlich schief gelaufen“, so der Wissenschaftler. Die von den zivilgesellschaftlichen Organisationen im Rahmen ihrer Kampagne eigens in Auftrag gegebenen Studien wiesen schwere handwerkliche Mängel auf. Insbesondere ignorierten sie die wissenschaftliche Literatur. Die Nahrungsmittelkrisen und Hungerrevolten der Jahre 2008 und 2011 hätten realwirtschaftliche Ursachen, stellt der Wirtschaftsethiker fest. Nach seiner Einschätzung birgt die Kampagne gegen Agrarspekulationen ein gravierendes Selbstgefährdungspotential der zivilgesellschaftlichen Organisationen, denn sie riskierten, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.


Proteste nur bei hohen Preisen


Pies weist darauf hin, dass durch extrem niedrige Preise die Agrarproduzenten und damit vor allem die Landbevölkerung in Entwicklungsländern in Not gebracht, während von extrem hohen Preisen die Nachfrager in Mitleidenschaft gezogen würden. Hier sei vor allem die Stadtbevölkerung betroffen. Insofern werde die Asymmetrie verständlich, dass nicht Preisentwicklungen nach unten, sondern nur Preisentwicklungen nach oben zu politischen Hungerrevolten geführt hätten. Diese politischen Proteste brächten zum Ausdruck, dass insbesondere von extremer Armut betroffene Menschen durch rasant steigende Nahrungspreise in existentielle Schwierigkeiten gestürzt würden, so der Wirtschaftsethiker. (AgE)

 

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