Preissteigerungen halten den Anteil der staatlichen Unterstützung am landwirtschaftlichen Einkommen in den Industrieländern auf relativ geringem Niveau. Das geht aus dem jüngsten agrarpolitischen Jahresbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.
Danach transferierten die OECD-Staaten an ihre Landwirte im vergangenen Jahr umgerechnet insgesamt 182 Mrd Euro. Diese Subventionen trugen im Mittel zu 19 % der landwirtschaftlichen Gesamteinnahmen bei. Das ist im Vergleich mit den aktualisierten Zahlen für 2010 ein Rückgang um einen Prozentpunkt. Die staatliche Unterstützung variierte dabei sehr stark: Neuseeland und Australien lagen mit einem PSE-Wert (Erzeugerbeihilfenschätzung) von 1 % bis 3 % weit unter dem OECD-Schnitt, während Korea, Japan, die Schweiz und Norwegen mit teilweise mehr als 50 % das andere Ende markierten.
In der EU wurden prozentual gesehen unterdurchschnittliche Beihilfen gezahlt: Aus Brüssel stammten im vergangenen Jahr 17,5 % der Einkommen der europäischen Landwirte. Das waren fast 2,5 Prozentpunkte weniger als 2010. In den USA lag das PSE in den vergangenen beiden Jahren konstant bei 7,7 %.
Wie die die OECD weiter berechnete, ist die Gesamtunterstützung für die Landwirtschaft bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt von 3 % im Zeitraum 1986 bis 1988 auf weniger als 1 % in der Periode 2009 bis 2011 gesunken. Dieser Trend wurde langfristig in allen OECD-Mitgliedstaaten beobachtet.
Die OECD stellt ferner fest, dass die aktuell relativ hohen Rohstoffpreise mittelfristig Bestand haben dürften. Das bedeute, „die Märkte werden den Landwirten das Einkommen verschaffen, das viele Regierungen bislang durch Direktzahlungen oder künstlich hochgehaltene Preise zu gewährleisten versuchten“. (AgE)
PSE nach OECD-Mitgliedstaaten als Anteil des landwirtschaftlichen Bruttoeinkommens (2010 und 2011)