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"Bauern brauchen Rückhalt in der Bevölkerung"

Bauern stehen derzeit vor allem durch die Sendung "Bauer sucht Frau" in der Öffentlichkeit. Zwar schafft es die Kuppelshow, Landwirte "hautnah und authentisch" einem Millionenpublikum näherzubringen. Auf der anderen Seite werden aber "bäuerliche Exemplare" auf Bauernhöfen ausgegraben, die eher der Landwirtschaft des 19. Jahrhunderts, als des 21.

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Bauern stehen derzeit vor allem durch die Sendung "Bauer sucht Frau" in der Öffentlichkeit. Zwar schafft es die Kuppelshow, Landwirte "hautnah und authentisch" einem Millionenpublikum näherzubringen. Auf der anderen Seite werden aber "bäuerliche Exemplare" auf Bauernhöfen ausgegraben, die eher der Landwirtschaft des 19. Jahrhunderts, als des 21. Jahrhunderts ähneln, meint Dr. Franz-Josef Budde vom Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe. "Auerwählte" erlernen das Treckerfahrer auf Geräten, die noch mit der Kurbel angeworfen werden müssen. Ziegen und Schweine werden unter Bedingungen gehalten, wie man sie aus der unmittelbaren Nachkriegszeit kennt. Entmistet wird grundsätzlich mit Forke und Schubkarre \- unabhängig davon, wie die Wirklichkeit auf den Höfen aussieht, so Budde. Die Sendung deckt damit zugleich ein grundlegendes Defizit der Landwirtschaft auf. Die Öffentlichkeit "flieht" in ein Bild der Landwirtschaft, das mit den Bäuerinnen und Bauern von heute nichts mehr zu tun hat. Man blendet aus, was die Landwirtschaft ausmacht. Dahinter steht sicherlich, dass es für das Fernsehen reizvoller ist, eine junge Bäuerin im Ziegenmist oder bei der Milchkuhbesamung abzubilden als bei der Buchführung oder Kontoführung. Das wichtigste für den Chefredakteur des Wochenblattes ist jedoch, dass die Bauern in der Öffentlichkeit Akzeptanz für die moderne Landwirtschaft bekommen. "Daran muss man arbeiten, da man die Forderungen, die der Berufsstand zurzeit an die Politik stellt, sonst niemals durchsetzen kann." Als Beispiele für eine Gefährdung des Rückhalts in der Bevölkerung nennt Budde die Forderungen für künftige Direktzahlungen, den schlechte Ruf der Massentierhaltung, einen entzweiten Berufsstand beim Thema Milch und das Thema Gentechnik. "Viele Betriebsleiter werden einwenden, dass sie sich um solche Fragen nicht auch noch kümmern können \- schließlich haben sie genug Arbeit", weiß Budde. "Doch der Berufsstand kann sich die Themen und Aufgaben nicht aussuchen, die er diskutieren möchte." Bauern wären eben nicht mehr allein auf weiter Flur, sondern produzierten mitten in der Gesellschaft.

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