Betrüger versenden derzeit im Namen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fiktive Beitragsbescheide für einen "Klimawandel-Entschädigungsfonds (KLEF)". Bitte überweisen Sie nichts auf das angegebene Konto! Die Bundesanstalt ist informiert und hat bereits Strafanzeige gestellt.

Der Bescheid imitiert ein offizielles Schreiben der BLE, inkl. Logo, Aktenzeichen, Bearbeiter und Durchwahl, die allerdings zu einem unbeteiligten Privatanschluss leitet. Die Bundsanstalt bittet, alle Anfragen an die Pressestelle zu richten, Tel. 0228-99 6845 3080. Der Text des Schreibens lautet wie folgt:

Es folgt eine Nennung des Empfängers und seiner im Jahr 2009 erhaltenen Agrarprämien, die bis vor kurzem im Internet einsehbar waren. Daraus errechnet der Betrüger die zu überweisende Summe. In einem angehängten Überweisungsträger sind der Betrag sowie ein Konto bei der Postbank bereits eingetragen. Als Empfänger ist "BLE" genannt.

Bauernverband sieht Befürchtungen bestätigt

Der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) sieht sich durch diesen dreisten Betrugsversuch in seiner Kritik an der völlig überzogenen Transparenz von Betriebsdaten bestätigt. Erst kürzlich hatte Bundesagrarministerin Ilse Aigner nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs die Veröffentlichung der Prämienempfänger im Internet gestoppt. Die Berufsverbände hätten zuvor lange darauf hingewiesen, dass eine Veröffentlichung von Prämienzahlungen mit den persönlichen Angaben des jeweiligen Betriebes nicht nur Begehrlichkeiten und Erwartungen Dritter erzeugen, sondern vor allem auch missbraucht werden können, so der Verband. Genau dies sei jetzt eingetreten! In dem gefälschten Schreiben konnten daher die individuellen Betriebsprämien exakt angegeben werden. Wer den Missbrauch von persönlichen und betrieblichen Daten bis hin zu Straftaten nicht Tür und Tor öffnen will, sollte sich nicht dazu verleiten lassen, jedermann darauf unkontrolliert Zugriff zu geben, stellt der RLV fest. Zur offiziellen Stellungnahme der BLE