In Uruguay werden trächtigen Pferdestuten wöchentlich bis zu zehn Liter Blut abgenommen, um daraus das Hormon Hormon PMSG (Pregnant Mare's Serum Gonadotropin) für die Schweinezucht zu gewinnen. Wie das Magazin FAKT am Mittwoch berichtete, geschieht dies elf Wochen lang, bevor die Tiere körperlich am Ende sind. Zudem sei die Prozedur und die Haltung der Tiere sehr brutal.
Das aus dem Blut gewonnene Hormon PMSG werde auch in deutschen Sauenställen zur Harmonisierung der Rausche eingesetzt und um die Wurfgröße zu erhöhen, heißt es weiter. Wie Tierschützer von „Animal Welfare Foundation“ behaupten, sei am Ende das Resultat, dass deutsche Landwirte „überschüssige Ferkel erschlagen“ müssten. Daher sei dies alles ein „absurder Kreislauf der Tierquälerei“.
Laut FAKT handelt es sich um ein Millionengeschäft. PMSG soll mit über 1,3 Millionen Einzelgaben pro Jahr häufiger eingesetzt werden, als die Branche zugebe. Für Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff ist damit klar: „PMSG muss raus aus der Sauenhaltung, das gehört da nicht hin.“ Mehr als die Hälfte der Zuchtsauen in Deutschland könnten laut Ostendorff das Hormon PMSG bekommen. Und damit setzt sich die Tierquälerei in deutschen Ställen fort.
"Die Möglichkeiten der Bundesregierung, den Tierschutz in anderen Ländern zu beeinflussen, seien sehr gering", antwortet das Landwirtschaftsministerium auf FAKT-Nachfrage. Ein Importstopp des umstrittenen Hormons sei unmöglich, solange die Präparate hier nach den rechtlichen Vorschriften angewendet werden.
Große Tierquälerei in Südamerika sei schließlich auch das Töten der Föten bei den Stuten. Hierzu öffne der Pferdehalter mechanisch den Muttermund und ritze die Fruchtblase an. Allein an der Blutentnahme würden 30 % der Stuten sterben. Viele vegetierten durch die Folgen der Schläge und den Blutmangel vor sich hin.