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Bundesagrarministerium kritisiert Weltbankstudie

Deutliche Kritik an der vor wenigen Wochen vorgelegten Studie der Weltbank über den Zusammenhang zwischen Biokraftstoffnutzung und Lebensmittelpreisen hat das Bundesagrarministerium geübt.

Lesezeit: 2 Minuten

Deutliche Kritik an der vor wenigen Wochen vorgelegten Studie der Weltbank über den Zusammenhang zwischen Biokraftstoffnutzung und Lebensmittelpreisen hat das Bundesagrarministerium geübt. Die Studie von Donald Mitchell kommt zu dem Ergebnis, dass die Lebensmittelpreise von 2002 bis Februar 2008 um 140 % gestiegen seien und 75 % dieses Preisanstiegs direkt oder indirekt durch die Ausdehnung der Biokraftstofferzeugung verursacht worden seien. Das Agrarressort in Berlin wirft dem Autor vor, den preissteigernden Effekt der Bioenergie mit 75 % drastisch zu überschätzen. Zwar sei unstrittig, dass die Biokraftstofferzeugung zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Agrarrohstoffen führe, die bei begrenzten Produktionskapazitäten Preisreaktionen auslöse; dies sei jedoch bei weitem nicht in dem dargestellten Ausmaß der Fall. Die entsprechenden Aussagen der Studie seien daher nicht nachvollziehbar und führten zu einer falschen Einschätzung der Situation auf den Agrarmärkten, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme des Ministeriums.


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Dort hält man vor allem zwei Punkte für problematisch. Zum einen würden in der Studie die Agrarrohstoffpreise und nicht die Lebensmittelpreise analysiert. Zwar werde die Rohstoffpreisentwicklung von plus 140 % korrekt dargestellt, die daraus resultierende Änderung der Lebensmittelpreise in der Studie aber nicht angegeben. Sie liegt dem Ministerium zufolge vor allem in Industrieländern aufgrund des hohen Verarbeitungsanteils am Endpreis deutlich niedriger. Eine Weitergabe an die Verbraucher erfolge vielfach unvollständig und zeitverzögert. Zum anderen würden wichtige preisbildende Faktoren auf den Agrarmärkten in der Studie vernachlässigt, beispielsweise die wachsende Nachfrage nach Ölsaaten für den Veredlungsbereich in China, Miss- und Minderernten in den Jahren 2006 und 2007, Politikänderungen mit dem Ziel des Abbaus von Lagerbeständen und Überproduktion während der letzten zehn Jahre in der EU, den USA und China, höhere Schwankungen auf knapper versorgten Märkten sowie das Wachstum der Weltbevölkerung.


Schließlich sei die Aussage, dass 75 % des Preisanstiegs durch die Biokraftstofferzeugung verursacht würden, allein eine subjektive Einschätzung des Autors, die methodisch nicht unterlegt werde, so das Bundesagrarministerium abschließend.


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