Das Vereinigte Königreich verzeichnet eine der längsten Dürreperioden seit den 1970er Jahren. Trotz ergiebiger Regenfälle in der vergangenen Woche bleibt die Lage in vielen Regionen kritisch. Daher hat die britische Regierung am vergangenen Mittwoch einige Auflagen für Landwirte gelockert.
Beweidung und Mahd erlaubt
Landwirte, die mit einzelnen Flächen an Agrarumweltmaßnahmen teilnehmen, dürfen diese Flächen nun früher als geplant beweiden lassen oder mähen. Dabei geht es vor allem um extensiviertes Grünland sowie Blühstreifen und -flächen. Welchen Effekt die Ausnahmen haben werden, ist noch unklar. Laut dem britischen Agrarministerium (DEFRA) soll das Landwirte bei der Beschaffung von Futter und Einstreu entlasten.
Der britische Landwirtschaftsminister, George Eustice, sagte: "Wir sind besser als je zuvor auf diese beispiellose Trockenheit vorbereitet, aber viele Landwirte sind besorgt über die Wasserversorgung und die Auswirkungen auf ihre Ernten und ihren Viehbestand."
National Farmers' Union: “Willkommener Schritt“
Der britische Bauernverband, die National Farmers' Union (NFU), begrüßt den Schritt des Ministeriums. Der NFU-Vizepräsident, Martin Exwood, warnt jedoch: „Die Situation vor Ort ist in allen landwirtschaftlichen Sektoren nach wie vor äußerst schwierig. In neun Gebieten des Landes herrscht nun offiziell Dürre, und viele Landwirte und Erzeuger sind mit schwerwiegenden Auswirkungen konfrontiert, die von der Verknappung des Bewässerungswassers bis hin zur Verwendung von Winterfutter zur Fütterung des Viehbestands reichen.“
Die von der Regierung angekündigten Maßnahmen bieten, laut Exwood, einige willkommene Optionen für die Nutzer von Agrarumweltmaßnahmen. Die Ausnahmeregelung würden den Viehzuchtbetrieben, die bereits jetzt lebenswichtige Winterfuttervorräte verbraucht hätten, eine gewisse Erleichterung verschaffen.
Extreme Dürre
Der Wetterdienst des Vereinigten Königreichs hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Rekordtemperaturen verzeichnet. In den meisten Regionen gab es zudem kaum nennenswerte Niederschläge. In der vergangenen Woche hat die Regierung in 9 von 14 englischen Regionen eine offizielle Dürre erklärt. Dadurch können Behörden unter Umständen sogar Wasser rationieren.