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topplus Werbeverbot für „ungesunde“ Lebensmittel

Ernährungswirtschaft setzt Özdemirs Verbotsplänen Informationskampagne entgegen

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie hält das vom BMEL geplante Werbeverbot für „ungesunde“ Lebensmittel für völlig verfehlt und unwirksam.

Lesezeit: 2 Minuten

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte im Februar einen Gesetzentwurf zum Verbot für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung vorgestellt. Ziel ist vordergründig, Kinder vor „ungesunden“ Lebensmitteln zu schützen. Abgesehen davon, dass die Zuständigkeit des Bundes in der Sache nicht ganz klar ist, gibt es für die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) noch weitere Kritikpunkte.

Sie befürchtet, dass noch viel mehr Lebensmittel als Süßigkeiten auf der „Schwarzen Liste“ des grün geführten Agrarressorts stehen und damit von einem Werbeverbot betroffen wären. Auch würde ein Werbeverbot aller Voraussicht nach nichts am Adipositas-Problem bei Kindern ändern. Mit einer Anzeigenkampagne in Leitmedien wie Bild und Welt sowie in den Sozialen Medien weist die BVE deshalb unter dem Motto „Lieber mündig“ darauf sowie auf die Folgen des angestrebten Werbeverbots hin.

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Rund 70 Prozent aller Lebensmittel betroffen

Das Verbot ist nach Auffassung der BVE in dem Entwurf sehr weit formuliert und würde rund 70 % aller Lebensmittel einschließen. Dies würde beispielsweise wegen ihres Zucker- Salz- oder Fettgehalts auch Käse, Marmelade, Olivenöl und Butter, aber ebenfalls Obst aus Dosen oder Schinkenwurst betreffen. Umfassende Werbeverbote und -beschränkungen für Lebensmittel hätten allerdings nicht nur gravierende negative Auswirkungen auf die ohnehin krisenbelasteten Medienanbieter selbst, sondern auf die Informations-, Meinungs-, Presse- und Medienvielfalt in Deutschland insgesamt, warnt der Verband.

Die BVE bezweifelt ohnehin die Wirkung eines derartigen Verbots auf die Gesundheit von Kindern oder anderen Verbrauchern. Ihm zufolge hat das Bundesernährungsministerium vor kurzem selbst deutlich gemacht, dass es bisher keine wissenschaftlichen Studien gibt, die quantifizierbar belegen würden, dass Werbeverbote für bestimmte Lebensmittel zu einer Reduzierung von Übergewicht führen.

Evidenz- und sachorientierte Politik nötig

Vor diesem Hintergrund sei dringend ein evidenzbasierter und übergreifender Blick auf die Lebensmittelwerbung geboten, der die tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und das gesamtgesellschaftliche Umfeld betrachtet, fordert die Bundesvereinigung. Nötig sei gerade auch mit Blick auf Adipositas bei Kindern eine Politik auf Basis der wissenschaftlichen Datenlage, unter Beachtung von Wirkzusammenhängen und Kausalitäten sowie unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit.

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