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Folgart: "Milchbauern müssen selbst was tun"

"Die Milchbauern müssen sich bei der zunehmenden Marktorientierung verstärkt in den Absatz und die Vermarktung der Milch einbringen. Dies geht nur, wenn sie ein starker Marktpartner in der Lebensmittelkette sind.

Lesezeit: 3 Minuten

"Die Milchbauern müssen sich bei der zunehmenden Marktorientierung verstärkt in den Absatz und die Vermarktung der Milch einbringen. Dies geht nur, wenn sie ein starker Marktpartner in der Lebensmittelkette sind." Das stellte der DBV-Milchpräsident Udo Folgart heute auf dem Fachforum Milch auf der Grünen Woche unter dem Thema "Starke Milchbauern setzen sich durch", fest. Um das Ziel zu erreichen, müssten die Milchbauern mit den Molkereien in einen konstruktiven, kritischen Dialog eintreten. Denn mit der weiterentwickelten EU-Agrarpolitik gebe es ab dem Jahr 2015 weder eine staatliche noch eine halbstaatliche Mengenregulierung. Das Ende der Quote habe die EU-Kommission zuletzt in ihrem Bericht der EU-Agrarpolitik bis 2020 erneut bestätigt. Somit würden die Fragen drängender, wie das Verhältnis zwischen Milcherzeugern und Molkereien in Zukunft gestaltet werden könne, betonte Folgart. Schon heute gebe es unterschiedliche Modelle der Vertragsbeziehungen, die die individuelle Situation von Milcherzeugern und Molkereien berücksichtigten. Das Verhältnis zwischen Milchbauern und Molkerei basiere in Deutschland auf Satzungen, Milchlieferverordnungen oder Verträgen. Dies werde auch die Basis für die zukünftige Zusammenarbeit bleiben. "Eine Vorgabe verpflichtender Verträge lehnt der DBV ab", erklärte Folgart. Sie schränke die unternehmerische Handlungsfreiheit ein. Musterverträge als Beispielvorlagen könnten dagegen eine sinnvolle Unterstützung für die Vertragsgestaltung sein. Rund 70 % der Molkereien seien Genossenschaften und damit in bäuerlicher Hand. Damit hätten die Milchbauern die Chance, an den Stellschrauben für den Milchstandort Deutschland "selbst zu drehen". Die genossenschaftlichen Molkereien hätten sehr deutlich gesagt, dass sie über die Satzung und die Lieferbedingungen alle Instrumente für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Molkerei und Milcherzeuger bereits in der Hand hätten. Zudem sei immer wieder bestätigt worden, dass das Mitglied einer Molkereigenossenschaft als Milcherzeuger unverändert die Entscheidungsfreiheit über seine Produktionsmenge habe, erklärte Folgart.


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Von der EU-Kommission sei auch die Vereinbarung eines Preises oder einer Preisformel in den Milchlieferverträgen ins Spiel gebracht worden. Deshalb sollte man auch bei Milch über Vorverträge reden, wie sie bei Raps oder Getreide heute üblich seien, forderte Folgart. Entsprechende Angebote für Vorverträge an die Milchbauern könnten auch den Molkereien helfen, ihre Rohstoffbasis zu sichern. Die Molkereien könnten die Warenterminbörsen mehr als bisher nutzen, um Preisrisiken im Sinne der Erzeuger abzufedern. In den Vorschlägen der EU-Kommission werde explizit auf eine Bündelung der Milchvermarktung über Milcherzeugergemeinschaften verwiesen. Für die Vermarktung von Milch bei privaten Molkereien sei dies ein sinnvoller Ansatz. Bei Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften gebe es dies bereits, stellte Folgart fest. Die Preis- und Umsatztäler in dem zukünftigen volatilen Milchmarkt müssten mit geeigneten Instrumenten in den Milchviehbetrieben auch eigenverantwortlich abgepuffert werden. "Dazu benötigen wir die steuerneutrale Risikoausgleichsrücklage", war sich Folgart mit DBV-Präsident Gerd Sonnleitner auf dem Milchforum des DBV einig. Eine wie von der High Level Group vorgeschlagene freiwillige Quotenstilllegung bei Marktstörungen sei nicht nur angesichts des Quotenausstiegs systemfremd und kontraproduktiv, sondern komme auch zu spät. "Denn da ist das Kind, da sind die Milchpreise schon in den Brunnen gefallen. Wir brauchen unternehmerische Prophylaxe und keine politische Therapie.", betonte Folgart. Eine steuerfreie Risikorücklage fördere die Eigenverantwortung als landwirtschaftlicher Unternehmer.

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