Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat Bundesagrarministerin Ilse Aigner vorgeworfen, mit ihrem Dioxin-Aktionsplan schon jetzt im Praxistest gescheitert zu sein. Das hätten die jüngsten Funden von Dioxin in Zuckerrübenschnitzeln gezeigt. Denn gemäß der gesetzlichen Vorgaben brauchten die Schnitzel gar nicht vor ihrer Verarbeitung untersucht werden. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode warf der CSU-Politikerin vor, die Futtermittelindustrie auf Kosten der Verbraucher zu schützen.
Das Futtermittel der Firma Pfeifer & Langen aus NRW und Sachsen-Anhalt, bei dem das Unternehmen bei einer Eigenkontrolle erhöhte Dioxinwerten festgestellt hatte, war in mehrere Bundesländer ausgeliefert worden, u.a. an drei Thüringer Betriebe. Nach Schleswig-Holstein sind rund 1,5 t gegangen. Weitere Lieferungen gingen an Landwirte und Futtermittelhersteller in NRW, Niedersachsen, Hamburg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Aufgrund der niedrigen Grenzwertüberschreitungen und der geringen Mengen wurde aber auf eine Rückrufaktion verzichtet. (ad)
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