Paukenschlag bei der ISN! Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands hat sich gestern von ihrem Geschäftsführer Detlef Breuer getrennt. Hintergrund der Entscheidung sind nach ISN-Angaben unterschiedliche Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung der ISN-Arbeit. Wie zu hören ist, soll schon seit längerem mit dem ehemaligen Geschäftsführer darüber diskutiert worden sein, wie es bei der ISN weitergehen soll.
Breuer hatte die Arbeit der ISN in den vergangenen neun Jahren maßgeblich geprägt und unter anderem deren Schweinepreisvergleich eingeführt. Weitere Angebote zur Marktinformation für die Schweinehalter brachte die ISN unter seiner Leitung auf den Weg, nicht zuletzt nach dem Verfassungsgerichtsurteil zum Absatzfonds, das das Aus für die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) bedeutete. An der Spitze der ISN stand Breuer lange Jahre zusammen mit Franz Meyer zu Holte, der seinen Posten als Vorsitzender aber nach 21 Jahren im März 2009 für Heinrich Dierkes freigemacht hatte, einem Sauenhalter und Schweinemäster aus dem niedersächsischen Goldenstedt.
Noch am Montag vergangener Woche hatte Breuer geplant, am darauffolgenden Donnerstag für die ISN zu einem Kongress über die Preisbildung auf den europäischen Schweinemärkten nach Norditalien zu reisen. Über einen Nachfolger in der Geschäftsführung hat die ISN noch nicht entschieden. Wie geplant soll am 5. Mai das traditionelle Spanferkelessen des Verbandes in der Berliner Landesvertretung Niedersachsens stattfinden.
Völlig überrascht über Kritik aus der ISN-Spitze an der Arbeit und der Person von Breuer zeigte sich der Vorsitzende vom Ernährungsausschuss des Deutschen Bundestages, Hans-Michael Goldmann. "Ich habe Breuer immer als sehr kompetenten und durchsetzungsstarken Vertreter der Interessen aller unternehmerischen Schweinehalter erlebt", erklärte der FDP-Politiker. Breuer habe wesentlich dazu beigetragen, dass die ISN als schlagkräftige Vertretung unternehmerischer Schweinehalter in ganz Deutschland wahrgenommen werde.