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Jäger und Weidehalter pochen auf aktives Bestandsmanagement beim Wolf

Tierhalter- und Jagdverbände sehen sich durch ein aktuelles Gutachten bestätigt: Eine Bestandsregulierung beim Wolf ist schon heute europarechtskonform möglich. Die Ampel müsse handeln.

Lesezeit: 2 Minuten

Der massive Schaden, den Wölfe am vergangenen Wochenende bei Stade in einer Schafherde angerichtet haben, hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die mit solchen Fällen regelmäßig verbundenen Forderungen nach einer aktiven Bejagung der immer größer werdenden Räuberpopulation wurden sonst ebenso routiniert mit dem Hinweis auf das EU-Recht abgewehrt, das eine solche Bestandsregulierung angeblich verbietet.

Dem widerspricht allerdings ein am Dienstag vorgestelltes Gutachten des Jenaer Verfassungsrechtlers Prof. Michael Brenner. Er kommt darin zu dem Schluss, dass ein aktives Bestandsmanagement auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen der FFH-Richtlinie möglich ist.

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Bund muss günstigen Erhaltungszustand nach Brüssel melden

Vor diesem Hintergrund hat ein breites Bündnis von sieben Tierhalter- und Jagdverbänden – darunter der Deutsche Bauernverband und der Deutsche Jagdverband - die Bundesregierung aufgefordert, den günstigen Erhaltungszustand für den Wolf in Deutschland an die Europäische Union zu melden und den Koalitionsvertrag jetzt in puncto Bestandsmanagement rasch umzusetzen.

Das Brenner-Gutachten belegt nach Auffassung der Verbände, dass ein regional differenziertes Bestandsmanagement auch ohne konkreten Schadensbezug durchgeführt werden. So lasse sich die Zahl der Wölfe auf einem sozio-ökonomisch akzeptablen Niveau halten, wenn der günstige Erhaltungszustand dauerhaft gesichert ist. Professor Brenner zeigt Wege auf, wie sich ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf umsetzen lässt - auch auf Basis des strengen Schutzes, den die EU für den Wolf trotz europaweit stark angestiegener Bestände nach wie vor verlangt.

Herdenschutz unzureichend

Das Stadium, in dem Herdenschutz und die Entnahme von auffälligen Einzelwölfen zum Management ausreichten, sei lange vorbei, bekräftigten die Verbände. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftliche Wildhaltung. Die Akzeptanz für den Wolf in den betroffenen Regionen schwindet dramatisch. Die Mitglieder der Verbände erwarten deshalb von der Bundesregierung und der Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz Anfang September schnelles Handeln.

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