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Gemetzel

Halbe Herde tot: Wölfe sollen bei Stade 55 Schafe gerissen haben

Von 112 Schafen sind 55 tot - nach einem „mutmaßlichen“ Wolfsangriff auf eine Schafherde bei Stade. Die Jäger in der Region fordern, dass endlich ein „regional differenziertes Bestandsmanagement“ kommt.

Lesezeit: 2 Minuten

Wolfsrisse bei Weidetieren sind in Deutschland leider keine Seltenheit mehr. Der jüngste (bekannte) Fall sprengt allerdings die üblichen Dimensionen.

Wie der NDR berichtete, sind am Wochenende in Oldendorf-Himmelpforten (Landkreis Stade) mindestens 55 Schafe einer insgesamt 112 Tiere zählenden Herde bei einem „mutmaßlichen“ Wolfsangriff verletzt oder getötet worden. 18 Tiere seien sofort tot gewesen, weitere 37 Schafe habe man wegen ihrer schweren Verletzungen einschläfern müssen. Hinzu kämen 30 minderschwer verletzte und zwei verschwundene Tiere.

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Jäger: Es muss ein Rudel gewesen sein

Nach Einschätzung der Kreisjägerschaft kann das nicht das Ergebnis eines einzelnen Wolfs gewesen sein. Die Jäger gehen davon aus, dass ein ganzes Rudel auf die Schafherde losgegangen ist.

Dass der Nutztierbestand von einem wolfsabweisenden Zaun „geschützt“ war, hat offensichtlich wenig bis nichts genützt. Gegenüber dem NDR stellte der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Peter Hatecke, klar, dass in puncto Wolfsbesatz und Weideschäden zumindest im Landkreis Stade „das Maß überschritten ist“. Seine Organisation fordert deshalb ein „regional differenziertes Bestandsmanagement“.

Auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen geht nicht davon aus, dass ein Einzeltier derart große Schäden angerichtet haben kann: Anhand der Spurenlage und der großen Zahl der Opfer sei vielmehr zu vermuten, dass an dem Übergriff auf die Schafherde mehrere Wölfe beteiligt waren. Auch deuten die Verletzungen der Schafe nach Auffassung der Kammer auf einen Wolfsübergriff hin. "Um mehr über den oder die Angreifer zu erfahren, haben unsere Fachleute mehrere DNA-Proben genommen", erläuterte Kammer-Sprecher Wolfgang Ehrecke gegenüber dem Wochenblatt NRW. Über deren Auswertung befinde das Umweltministerium.

Ehlers: Wir brauchen endlich rasche Entnahmen

Genauso sehen es auch die Landwirte in Niedersachsen. Für den Vizepräsidenten des Landvolks Niedersachsen, Jörn Ehlers, zeigt der schlimme Wolfsriss erneut, wie wichtig schnelles Handeln beim Thema Wolfsmanagement ist. Leider spiele die Politik aber offensichtlich weiter auf Zeit. "Wir brauchen aber jetzt eine Handhabe im Umgang mit dem Wolf, die rasche Entnahmen ermöglicht", betonte Ehlers. Die Weidetiersaison neigt sich dem Ende zu, und viele Halterinnen und Halter stehen ihm zufolge vor der Frage, ob sie ihren Betrieb überhaupt aufrechterhalten können. Deshalb brauchen die Tierhalter nach Überzeugung des Vizepräsidenten jetzt ein klares Signal aus der Politik, nicht erst im November bei der nächsten Konferenz der Umweltminister.

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