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Kamelmilch soll bald Gewinne abwerfen

Für die ungewöhnliche Geschäftsidee "Kamelmilch" musste ein Landwirt aus den Niederlanden viel Bürokratie und Widerstände überwinden. 40 Dromedare zählt mittlerweile die Herde des 26-jährigen Frank Smits aus Cromvoirt.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die ungewöhnliche Geschäftsidee "Kamelmilch" musste ein Landwirt aus den Niederlanden viel Bürokratie und Widerstände überwinden. 40 Dromedare zählt mittlerweile die Herde des 26-jährigen Frank Smits aus Cromvoirt. Der WELT erklärte der Agraringenieur, dass Kamelmilch weniger Fett und Laktose als Kuhmilch enthält und einen süßeren Geschmack hat. Nach FAO sei sie zudem nahrhafter als viele andere Milchsorten und für Diabetiker und Laktoseintolerante einfacher zu verdauen. Smits verkauft etwa 60 Liter täglich, meist an türkische und marokkanische Einwanderer, die Kamelmilch traditionell in ihrer Heimat trinken. "Ich verkaufe meine Milch für sechs Euro pro Liter an etwa 50 türkische, arabische und Bio-Läden in den Niederlanden, Belgien und im Vereinigten Königreich", sagt Smits. "Mit großen Ketten weigere ich mich zu arbeiten, da die lächerlich niedrige Preise anbieten." Gewinne hat Smits nach eigenen Angaben bisher nicht gemacht. Innerhalb von zwei Jahren soll sein Hof aber Profite abwerfen \- sobald er 15 Milch produzierende Kamele hat. Kamelkühe kommen mit etwa vier Jahren ins gebärfähige und damit melkfähige Alter. Auf lange Sicht möchte er "40 Milchkamele" haben. Die Dromedare werden morgens und abends mit einer speziell für ihre Zitzen entwickelten Maschine gemolken. Jede Kamelkuh gibt etwa sechs Liter Milch am Tag. Zum Vergleich: Eine normale Kuh liefert 30 Liter. "Sie können sehr stur sein und nur Milch geben, wenn ihre Jungen in der Nähe sind", sagt Helfer Martijn Spierings. "Sobald sie Stress haben, kommt keine Milch mehr." Von den insgesamt 40 Tieren hat ein Dutzend bisher Junge. Die meisten anderen sind trächtig vom einzigen Hengst der Herde. Die erste Zeit als Kamelfarmer war schwierig, wie Smits sich erinnert. "Ich musste die Kamele finden, die Skepsis der Leute und die Proteste der Tierschützer überwinden." Kamele dürfen nach Europa nicht eingeführt werden. Smits brauchte Monate, bis er einige auf den Kanarischen Inseln fand. Seine ersten Tiere kaufte er von Ersparnissen und Darlehen für je 7000 Euro. Danach musste er die strengen Vorschriften für eine Produktionsgenehmigung erfüllen. Jetzt genügt seine Milch allen Hygieneanforderungen, wie er stolz betont. Pasteurisiert werden darf sie nicht, "sonst verliert sie alle Vorzüge". Nun plant Smits die Entwicklung neuer Produkte wie Schokolade, Eis, Käse und Seife aus Kamelmilch. Demnächst will er auf ein größeres Gelände umziehen. Was die Tierhaltung anbelangt, so hat Smits einen Vorzeigebetrieb: "Die Kamele laufen frei herum und alles ist biologisch." Ob sich die Wüstentiere in den Niederlanden wohl fühlen? "Diese Tiere passen sich sehr gut an unser gemäßigtes Klima an", erklärt Spierings. "Sie haben nur Angst vor Nässe. Wir bringen sie nachts und bei Regen in den Stall."

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