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Landfrauen: Geschlechtergerechtigkeit muss in GAP-Strategieplan

Der Deutsche LandFrauenverband fordert Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung konsequent mitzudenken und umzusetzen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Gleichstellung aller Geschlechter und sozialen Gruppen […] dient als Querschnittsaufgabe […] über alle Ziele der GAP hinweg“, heißt es im deutschen Strategieplan zum Umsetzung der EU-Agrarreform. Dies solle sich in Strukturen und Rahmenbedingungen widerspiegeln, um diskriminierungsfreie, wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Teilhabechancen für alle Menschen in den ländlichen Gebieten zu ermöglichen.

Unzufrieden damit zeigt sich der Deutsche LandFrauenverband (dlv). Seit langem drängt er darauf, die Lebenssituation von Frauen in ländlichen Regionen durch eine geschlechtergerechte Ausgestaltung der GAP-Förderinstrumente zu verbessern. Die Einschätzung des dlv zum nun vorliegenden 1.800-seitigen Strategieplan ist, dass sich Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit zu wenig in den Interventionen und Indikatoren wiederfinden lassen. Der jüngst übermittelte Observation Letter der EU-Kommission teilt diese Beurteilung.

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Vorbild sollte Baden-Württemberg sein

Der Strategieplan sieht keine flächendeckenden Maßnahmen vor, um Frauen gleichwertige wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Teilhabechancen zu ermöglichen oder bestehenden Benachteiligungen wirksam entgegenzuwirken, ärgern sich die Landfrauen. Gründungsberatung, Qualifizierungsmaßnahmen, Coaching und Mentoring müssen aus Sicht des dlv für alle Frauen in allen Tätigkeitsbereichen und allen Regionen Deutschlands zugänglich sein. Wünschenswert wäre, das Programm „Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum“, wie es in Baden-Württemberg umgesetzt wird, bundesweit zu etablieren.

„Der Frauenanteil in der Leitung landwirtschaftlicher Betriebe ist sehr ausbaufähig: 89 % Männern stehen gerade einmal 11 % Frauen gegenüber“, sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. „Umso wichtiger ist es, diese Ungleichheit anzugehen und frauenspezifische Komponenten in die Förderung von Junglandwirten aufzunehmen sowie die Existenzgründung von Frauen in landwirtschaftlichen Bereichen stärker in den Blick zu nehmen.“

Arbeitsauftrag für Özdemir

„Die von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erbetene Sonder-Agrarministerkonferenz zur Nachbesserung des GAP-Strategieplans bekommt von uns einen klaren Arbeitsauftrag: In Sachen Geschlechtergerechtigkeit nachjustieren!“, fordert Bentkämper.

Schon bei der Beteiligungsveranstaltung des BMEL mit verschiedenen Verbänden kürzlich bekräftigte dlv-Vizepräsidentin Juliane Vees: „Nur mit paritätisch besetzten Entscheidungsgremien – und zwar auf allen Ebenen von der LEADER-Region bis hin zum Begleitausschuss auf Bundesebene – werden Maßnahmen zu gleichen Teilen Männern und Frauen zugutekommen. Zu oft haben wir erlebt, wie männlich dominierte Gremien dazu führen, dass frauenspezifische Projekte den Kürzeren ziehen.“

Das sind für den Deutschen LandFrauenverband Gründe genug, um seine Bereitschaft zur Mitarbeit im Begleitausschuss auf nationaler Ebene anzubieten. Denn so hätte die Perspektive von Landwirtinnen und Frauen im ländlichen Raum eine konsequente Vertretung.

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