Über mangelnde Aufträge können sich die Lohnunternehmen in Deutschland nicht beklagen. Insbesondere die Biogasbranche hat in diesem Jahr für reichlich Arbeit gesorgt. Das erklärte der Präsident des Bundesverbandes Lohnunternehmen (BLU), Klaus Pentzlin, kürzlich auf der Deutschen Lohnunternehmer-Tagung DeLuTa 2012 in Münster.
Wie das Wochenblatt Westfalen-Lippe berichtet, machten die rund 5000 Lohnunternehmer in Deutschland im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz von etwa 3,2 Mrd. Euro, das sind rund 400 Mio. Euro mehr als noch vor zwei Jahren.
„Zahlreiche Lohnunternehmen haben in den vergangenen Jahren dank Biogas große Wachstumsschritte machen dürfen“, betonte Pentzlin. Allerdings zeichneten sich auch bei Lohnunternehmen klare Entwicklungsstrukturen ab. Der Trend zu größeren Betrieben sei ungebrochen.
Typische schlagkräftige Lohnunternehmer beschäftigen heute zwischen 10 und 30 feste Mitarbeiter und setzen in der Saison eine vergleichbare Anzahl von Aushilfen ein, ergänzte Verbandsgeschäftsführer Alfred Schmid. Etwa 40 % der Unternehmen setzten jährlich zwischen 150 000 und 800 000 Euro um. 45 % erreichten einen Umsatz bis etwa 2 Mio. Euro. „Dabei stammen die Einnahmen nicht mehr nur aus Arbeiten für Landwirte“, so Schmid weiter. Die Lohnunternehmer hätten längst weitere Geschäftsfelder wie Kommunal- oder Erdarbeiten für sich erschlossen. Etwa 30 % der Umsätze entfallen auf solche außerlandwirtschaftlichen Dienstleistungen.
Langsam durch den Ort
„Immer größer, breiter, schwerer, schneller war einmal. Fahrzeugausmaße und -geschwindigkeit stoßen an die Grenzen der Akzep- tanz in der Bevölkerung“, erklärte Lohnunternehmer Joachim Heller aus Sulzfeld. Diese für den Berufsstand kritischen Entwicklungen hätten den Bundesverband veranlasst, Leitlinien für das Verhalten im Straßenverkehr zu erarbeiten. Lohnunternehmer sollen demnach beispielsweise in Ortschaften und auf gewichtsbeschränkten Straßen maximal 30 km/h fahren, für eine ordnungsgemäße Ladungssicherung sorgen und Straßen möglichst wenig verschmutzen bzw. Verschmutzungen schnellstmöglich beseitigen, berichtet das Wochenblatt abschließend von der Tagung. (ad)