Der aus dem niederbayerischen Ort Wildenberg (1.300 Einwohner) im Landkreis Kelheim stammende CSU-Europapolitiker Manfred Weber, hat am Mittwoch in Brüssel seine Kandidatur für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten als Nachfolger von Jean-Claude Juncker erklärt.
Im Mai 2019 stehen Neuwahlen des EU-Parlaments und die Wahl des Chefs der Brüsseler Behörde auf dem Plan. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Weber seine Unterstützung am Dienstag in Berlin zugesagt.
„Ich will der nächste Präsident der Europäischen Kommission werden“, erklärte Weber in Brüssel vor der Presse, seinen Hut für den Brüsseler Top-Job in den Ring werfen zu wollen.
Weber, der im Juni 2014 mit 190 von 192 Stimmen zum Vorsitzenden der größten Fraktion im EU-Parlament den Europäischen Volksparteien (EVP) gewählt wurde, erklärte heute Mittag vor der EVP-Fraktion seine Bereitschaft für die EVP als Spitzenkandidat bei den kommen Direktwahlen des Europäischen Parlaments anzutreten. Die EVP nominiert ihren Spitzenkandidaten beim EVP-Parteikongress im November in Helsinki.
Der bodenständige und stets auf Ausgleich und Kompromisse bedachte EU-Politiker Manfred Weber wäre nach Walter Hallstein der zweite Deutsche, der nach dem höchsten Amt in den EU-Institutionen strebt.
„Europa ist am Wendepunkt. Die Europawahl 2019 entscheidet über die Zukunft der EU. Es geht heute um die Selbstbehauptung Europas und die Verteidigung unserer Werte, weil wir von außen und innen angegriffen werden. Es geht um das Überleben unseres europäischen Lebensstils“, twitterte Weber am Vormittag.
Es dürfe in der EU kein Weiter so geben. Europa sei keine Institutionen von Bürokraten und Eliten. „Ich werde mithelfen, Europa zurück zu den Menschen zu bringen. Dafür ist für die EU ein Aufbruch zu einem besseren, geeinteren und demokratischeren Europa notwendig“.
Als Konkurrenten für den 46-jährigen Weber werden der EU-Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier aus Frankreich und der frühere finnische Ministerpräsident Alexander Stubb in Brüssel genannt.