Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plant derzeit kein Treffen mit den Milchbauern, auch wenn einige Milchbäuerinnen in den Hungerstreik getreten sind. "Ein Gespräch mit der Kanzlerin ist gegenwärtig nicht absehbar", sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag gegenüber dem Pressedienst dpa. Die Milchviehhalterinnen setzten vor dem Kanzleramt ihren Protest gegen niedrige Milchpreise fort. Sechs von ihnen sind in unbefristeten Hungerstreik getreten. Die Frauen verlangen mit ihrem seit Montag dauernden Protest, dass die EU Einfluss auf die Milchmenge nimmt, damit die Preise steigen. Der Deutsche Bauernverband zeigte sich enttäuscht, dass es keine gemeinsamen Aktionen gibt.
Tegut erhöht Milchpreis
Bundesagrarminister Ilse Aigner (CSU) hofft auf ein Einlenken des Handels. Nach der Ankündigung der Handelskette tegut, den Bauern mit höheren Preisen helfen zu wollen, sagte sie der dpa: "Ich halte das für eine sinnvolle Lösung des Handels und begrüße diese ausdrücklich." Die Supermarktkette, die in vier Bundesländern Filialen hat, will den Liter Vollmilch für 55 statt 48 Cent je Liter verkaufen und die Differenz in einen Fonds für Projekte der Bauern zahlen. Ein Beirat soll künftig über die Vergabe der Gelder entscheiden. Wie tegut mitteilte, wäre es wünschenswert, wenn DBV und BDM darin vertreten wären.
Unterdessen debattiert der hessische Landtag heute energisch mit Agrarministerin Silke Lautenschläger über die Situation auf dem Milchmarkt.