Schleswig-Holsteins Agrarminister Dr. Christian von Boetticher hat sich erneut eindeutig zu einem Abschied vom Milchquotensystem innerhalb der EU bekannt. In einem Schreiben an den Präsidenten des Landes-Bauernverbands, Werner Schwarz, betonte von Boetticher: "Sie können versichert sein, dass ich einem Richtungswechsel zurück zu einer restriktiven staatlichen Milchquoten- und Angebotspolitik nicht zustimmen werde. Gerade aus Sicht des Gunststandortes Schleswig-Holstein würde eine andere Politik Chancen verspielen." Einseitige Mengeneinschränkungen ausschließlich in Deutschland ließen keine nachhaltigen Erzeugerpreissteigerungen erwarten, sie würden vielmehr der europäischen Konkurrenz Vorteile verschaffen und die Milchquotenkosten für die aktiven Milcherzeuger in die Höhe treiben, zitiert das Kieler Agrarministerium weiter aus dem Brief. Aus diesen Gründen müsse das gegenwärtige Saldierungssystem beibehalten werden. Weiter stellte er klar, dass es keine Zusagen Schleswig-Holsteins zur Abänderung des Umrechnungsfaktors beim so genannten Milchgipfel gegeben habe. Es bedürfe jedoch im Rahmen des Health Checks eines Gesamtkonzeptes mit EU-finanzierten Begleitmaßnahmen zur Flankierung des Milchquotenausstiegs. Anlässlich der Entscheidung im Agrarausschuss dankte der Minister dem Landesbauernverband abschließend für die Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit, insbesondere auch für die Mitwirkung im Gesprächskreis Milch im Landwirtschaftsministerium.
Zufrieden äußerte sich auch Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk. "Der Situation auf den Märkten können wir nicht durch eine einseitige, nationale Mengenbegrenzung begegnen. Dies ist der falsche Weg und belastet unsere Milchbauern zusätzlich", sagte er nach der Ausschusssitzung am Montag.
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