Das kommt nicht oft vor: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konnte den Antrag des Saatgut-Konzerns Pioneer auf Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte 98140 nicht abschließend bewerten, weil die eingereichten Dokumente nicht aussagekräftig sind.
Wie der „Informationsdienst Gentechnik“ berichtet, hatte das Unternehmen die Zulassung der Pflanze als Futter- und Lebensmittel bereits 2008 beantragt. Es sollen jedoch damals schon Daten zu den Mindeststandards gefehlt haben, so dass die „fundamentale Voraussetzung“ für die Risikobewertung nicht erfüllt war. Auch als diese nachgeliefert wurden, seien die Dokumente immer noch nicht ausreichend gewesen, heißt es. Konkret vermisste die Behörde Angaben für die „vergleichende Bewertung“, also ein Vergleich mit konventionellen Sorten. Laut dem Infodienst habe Pioneer diese Anforderung offenbar bis heute nicht erfüllen können.
Der Mais 98140 soll gegen Glyphosat und ALS-Inhibitoren resistent sein. Laut der EFSA seien Umweltauswirkungen bei Import und Verarbeitung der Pflanze „unwahrscheinlich“. Die Gesundheitsrisiken konnten jedoch nicht bewertet werden. Eine von Pioneer durchgeführte 28-tägige Fütterungsstudie an Mäusen sei unbrauchbar und entspreche nicht den OECD-Richtlinien, so die Prüfer der EU-Behörde. (ad)