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2021

Neujahrsgruß von DBV-Präsident Joachim Rukwied

In seinem Neujahrsgruß erinnert DBV-Präsident Joachim Rukwied an die Erfolge des Verbandes, wie die Einreise von 40.000 Saisonarbeitern zu Beginn der Coronazeit und den stabilen Agrarhaushalt.

Lesezeit: 4 Minuten

Lesen Sie das Wort zum Neujahr im Original:

"Liebe Bäuerinnen und Bauern,

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für viele unserer Familien geht erneut ein schwieriges und herausforderndes Jahr zu Ende. Corona hat uns allen viel abverlangt, und noch ist ein Ende der Pandemie nicht absehbar. Dennoch sollten wir positiv nach vorne schauen.

Bei der Pandemie gibt es Hoffnung auf einen Impfstoff und in der Landwirtschaft wird es nach drei schweren Jahren hoffentlich auch wieder aufwärts gehen. Auch politisch befinden wir uns in unruhigen Zeiten. Der gesellschaftliche Veränderungsprozess bildet sich nicht nur in den Debatten ab, sondern auch in der Gesetzgebung.

Als Deutscher Bauernverband haben wir im zurückliegenden Jahr wieder echte Erfolge in unserer Arbeit für die deutschen Bauern vorzuweisen. Als im ersten Corona-Lockdown im März die Grenzen nach Osteuropa geschlossen waren, haben wir erreicht, dass mehr als 40.000 Saisonarbeiter mit dem Flugzeug einreisen konnten.

Zudem haben wir in zahlreichen Gesprächen in Berlin und Brüssel mit dazu beigetragen, dass der wichtige Mehrjährige Finanzrahmen (MFR) stabil bleiben wird. Dies war so nicht zu erwarten, ist jedoch die Voraussetzung, um auch Direktzahlungen stabil halten zu können.

Darüber hinaus wird nun auch in Deutschland die UTP-Richtlinie umgesetzt, eine langjährige Forderung des DBV, die den Erzeugern mehr Gewicht in der Lieferkette geben wird. Und wir haben zusammen mit den wichtigsten Vertretern der Milchbranche die gemeinsame Milchstrategie 2030 auf den Weg gebracht, im ersten Schritt die „Branchenkommunikation Milch“. Diese ist in den kommenden vier Jahren mit mehreren Millionen Euro ausgestattet.

Die Haushaltsmittel des Bundeslandwirtschaftsministeriums sind weiter gewachsen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung. Diese Mittel sollen vor allem für mehr Klimaschutz und Ressourceneffizienz sowie für Gewässerschutz und Tierwohl eingesetzt werden.

Der Bauernverband arbeitet mit Nachdruck daran, dass diese förderpolitischen Impulse tatsächlich und zügig bei den Landwirten ankommen. Dazu sind vor allem im Baurecht und im Immissionsschutzrecht schnelle Entscheidungen der Koalition nötig, die unter anderem den Bau von Tierwohlställen einfacher möglich machen. Die Regierungskoalition muss diese ersten Schritte aus dem „Borchert-Plan“ auch umsetzen.

Die EEG-Novelle 2021 stellt ein verbessertes Angebot für die Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Biogasanlagen dar, wobei bei der Förderung der Güllevergärung noch nachzulegen ist.

"Wir müssen auch umdenken"

Das sind die guten Nachrichten in diesen unruhigen Zeiten. Die Familie des Bauernverbandes - vom Orts-, Kreis-, Landes- bis hin zum Bundesverband – unterstützt die Betriebe, wo immer es geht.

Aber wir Bauern müssen selbst auch umdenken: Wir Landwirte sehen uns gerne als Ernährer und Versorger der Bevölkerung – was wir de facto auch sind. Aber die Gesellschaft hat sich verändert und adressiert inzwischen zusätzliche Erwartungen an die Landwirtschaft.

Der Landwirt wird heute nicht mehr nur als Lebensmittelerzeuger gesehen, sondern sollte auch „Gestalter einer zukunftsorientierten Landwirtschaft“ sein. So beschreibt es die Studie des Instituts „rheingold salon“, die im Auftrag der Stiftungen des WLV und des DBV erstellt wurde. Wenn es gelingen könnte, ein positives Bild eines, nennen wir ihn „Zukunftsbauern“ in die Öffentlichkeit zu bringen, ließen sich möglicherweise einige Missverständnisse zwischen der Landwirtschaft und den Verbrauchern reduzieren und auch ein anderes Image erzeugen. Dazu müssten wir aber auch an einigen Stellen unsere Wirtschaftsweise weiterentwickeln. Diese Veränderung wollen wir selbst gestalten.

Wir Bauernfamilien haben es also in Teilen selbst in der Hand. Wir müssen erkennen, dass wir zum einen den gesellschaftlichen Wandel nicht aufhalten können, zum anderen müssen wir auch einfordern, dass sich die von uns geforderten gesellschaftlichen Leistungen in der Wertschöpfung unserer Betriebe wiederfinden müssen.

Wir wollen unserer Jugend eine Perspektive geben, damit sie ihre Zukunft in der Landwirtschaft sieht. Das geht nur, wenn die Betriebe wirtschaftlich auf soliden Beinen stehen und die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass Bäuerinnen und Bauern in einem harten internationalen Wettbewerb bestehen können. Die beispielsweise von der Bundesregierung angedachten Einschränkungen für die Landwirtschaft beim Insektenschutzgesetz müssen noch deutlich entschärft werden. Dafür setzt sich der Deutsche Bauernverband intensiv ein.

Wir Bauern tragen unseren Teil zur Zukunft Deutschlands bei. Mit unseren Investitionen in die Betriebe sichern wir tausende Arbeitsplätze und setzen uns dafür ein, dass zukünftige Generationen auf dem Land gute Lebensbedingungen vorfinden. Davon profitieren letztlich alle Menschen – nicht nur im ländlichen Raum.

Ich danke allen Ehren- und Hauptamtlichen, die sich in der Familie des Bauernverbandes im zurückliegenden Jahr für die Bauernfamilien eingesetzt haben. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021.

Ihr Joachim Rukwied

Präsident des Deutschen Bauernverbandes"

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