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Oettinger dringt auf bessere digitale Infrastruktur für die Landwirtschaft
Einen rascheren Ausbau der digitalen Infrastruktur auf dem Land fordert der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft, Günther Oettinger. Die Landwirtschaft wartet auf stabilere Netze, um neue Anwendungen auf dem Acker und im Stall zu nutzen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hofft auf Fortschritte bis 2017.
Einen rascheren Ausbau der digitalen Infrastruktur auf dem Land hat der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft, Günther Oettinger, gefordert. Die Landwirtschaft wartet auf stabilere Netze, um neue digitale Anwendungen auf dem Acker und im Stall zu nutzen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hofft auf Fortschritte bis zum Ende der Legislaturperiode.
„In ländlichen Regionen sind Schlaglöcher eher zu akzeptieren als Funklöcher“, sagte Oettinger bei der Konferenz Farm & Food 4.0 am Montag in Berlin. In seiner Rede betonte er, dass die Agrarbranche dringend darauf angewiesen sei, dass die Netze auf dem Land leistungsfähiger würden. Er sprach von Milliardeninvestitionen, die dafür noch notwendig seien. Oettinger forderte die Bereitstellung eines flächendeckenden Mobilfunkstandards 5 G bis zum Jahr 2020.
Die Landwirtschaft und die Lebensmittelwirtschaft rief er dazu auf, einen kreativen Wettbewerb zu beschreiten, um digitale Lösungen bei der Lebensmittelerzeugung voran zu bringen. Im Gegenzug mahnte Oettinger die nötige Datensicherheit an. Es müsse klar sein, wer im Zuge der Digitalisierung die Verfügungsgewalt über die erhobenen Daten habe, so Oettinger.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt verteidigte auf der Konferenz, dass die digitale Infrastruktur in der Bundesregierung eine Querschnittsaufgabe ist, die von verschiedenen Ministerien bearbeitet wird. Er kündigte an, dass sich bei der digitalen Infrastruktur bis zum Ende der Wahlperiode 2017 auf dem Land noch einiges verbessern würde. Er räumte jedoch ein, dass eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen und hohen Mobilfunkstandards bis dahin nicht mehr zu schaffen sei.
Die Digitalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft hält Schmidt weltweit und national für unumgänglich. „Eine Welt ohne Hunger wird ohne die Nutzung von präziser Landwirtschaft nicht machbar sein“, sagte er. Er hält es für richtig, auf dem Acker alle Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, solange sie zu einer effizienteren Produktion führen. Auch bei der heimischen Versorgung mit Lebensmitteln sind für Schmidt digitale Lösungen von Vorteil. Mit der Digitalisierung würden auch die Ansprüche ans Essen individueller, so Schmidt. Das sehe er als Chance für die deutsche Land- und Lebensmittelwirtschaft an.
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