Die Pflanzenzüchter in Deutschland sorgen sich um die Grundlagenforschung in ihrem Bereich. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Dr. Kartz von Kameke, beklagte anlässlich der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch im Straubinger Technologie- und Förderzentrum eine zunehmende Verschlechterung der Ausgestaltung öffentlicher Forschungsprogramme für den Bereich der Pflanzenzüchtung. Von Kameke forderte die politischen Entscheidungsträger auf, besonders im vorwettbewerblichen Bereich wie dem Pre-Breeding stärker aktiv zu werden und neben öffentlichen Mitteln auch für verbesserte Strukturen beispielsweise durch die Stärkung der Bundesforschungseinrichtungen zu sorgen.
„Nur mit einem optimalen Mix aus öffentlicher Forschung und steuerlichen Entlastungen für private Investitionen im Bereich von Forschung und Entwicklung können wir Innovationen in der Pflanzenzüchtung im bisherigen Umfang auch künftig realisieren“, betonte der BDP-Vorsitzende. Dafür müssten praktikable und gerechte Gesetze geschaffen werden, die auch eine umfassende Erhebung der Nachbaugebühren ermöglichten. „Nach wie vor fehlen uns Nachbaugebühren für Getreide, Kartoffeln und Leguminosen in Höhe von 15 Mio Euro, die wir Pflanzenzüchter für die zeit- und kostenintensive Entwicklung neuer Sorten dringend brauchen“, erklärte von Kameke.
Rückendeckung erhielt er vom Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, der die deutsche Pflanzenzüchtung in seinem Gastvortrag als elementare Grundlage für eine moderne Landwirtschaft bezeichnete. Landwirte, die ihre Nachbaugebühren nicht entrichteten, gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit einer zukunftsfähigen Agrarwirtschaft. Bartmer rief dazu auf, den Dialog zwischen Züchtern und Landwirten zu intensivieren. AgE