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Preise für Agrarland kräftig gestiegen

Die Preise für Agrarland sind im Jahr 2014 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiter kräftig gestiegen, und zwar im Bundesdurchschnitt um 10 % auf rund 18.100 Euro je Hektar. Die Preise kletterten allerdings etwas weniger stark als im Vorjahr (+ 14 %).

Lesezeit: 5 Minuten

Die Preise für Agrarland sind im Jahr 2014 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiter kräftig gestiegen, und zwar im Bundesdurchschnitt um 10 % auf rund 18.100 Euro je Hektar. Die Preise kletterten allerdings etwas weniger stark als im Vorjahr (+ 14 %).


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Wie es im neuen Situationsbericht des DBV heißt, verzeichneten mit Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor allem viele der neuen Bundesländer neben Nordrhein-Westfalen die höchsten Preissteigerungen. Im Durchschnitt der neuen Länder lag der Preis für Agrarflächen 2014 bei 12.300 Euro je Hektar (gegenüber Vorjahr + 17 %), im Westen Deutschlands bei 28.400 Euro (+ 13 %). Beim Verhältnis von Pacht- zu Bodenpreis nähern sich der Osten und der Westen Deutschlands weiter an.


Flächenumsatz nur bei 0,7 % der gesamten Agrarfläche


Insgesamt sind 2014 etwa 108.900 ha Agrarland verkauft worden (Vorjahr 101.600 ha). Gemessen an der gesamten Agrarfläche Deutschlands sind das 0,7 %. In den neuen Bundesländern stieg die veräußerte Agrarfläche gegenüber dem Vorjahr um gut 14 % auf 69.600 ha an, davon entfallen 33.700 ha auf BVVG-Flächen. Demgegenüber ging der Flächenumsatz in Westdeutschland mit 39.300 ha gegenüber Vorjahr um 3 % zurück.


An der Spitze in Sachen Bodenmobilität lagen 2014 erneut Brandenburg mit einer verkauften Fläche von 24.800 ha, Mecklenburg-Vorpommern mit 15.800 ha, Sachsen-Anhalt mit 12.300 ha sowie Niedersachsen mit 11.900 ha. Mit 4,60 ha lag die durchschnittliche Fläche je Veräußerungsfall im Osten Deutschlands wesentlich höher als im Westen mit 1,27 ha.



Stark differierende Bodenpreise


Je nach Bodengüte, Nutzungsart oder regionaler Lage sind die Preisunterschiede beim Kauf von Agrarflächen erheblich. Für den relativ hohen Preisstand in Bayern (besonders Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern mit 66.100 bzw. 62.300 Euro) und Nordrhein-Westfalen (besonders Regierungsbezirke Münster und Düsseldorf mit 55.900 bzw. 51.100 Euro) sind auch die starke Nachfrage nach Bebauungs-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen maßgebend.


Umgekehrt finden sich die niedrigsten Kaufwerte je Hektar in Thüringen (9.400 Euro), im Saarland (10.100 Euro), in Brandenburg (10.200 Euro), Sachsen (10.300 Euro) sowie in den Regierungsbezirken Gießen (10.100 Euro) und Kassel (11.700 Euro). Es folgen Rheinland-Pfalz (12.100 Euro) und Sachsen-Anhalt (13.000 Euro).


Für 2014 ergibt sich bei Agrarlandverkäufen ein Gesamtumsatz von 1,972 Milliarden Euro. Das sind gegenüber dem Vorjahr fast 19 % mehr.



60 % der Agrarflächen sind gepachtet


Der Boden wird als Eigentums- oder Pachtfläche im Verhältnis von 38,4 % Eigentums- zu 60,0 % Pachtflächen genutzt. Die übrigen 1,6 % der Fläche haben die Landwirte nach zuletzt verfügbaren Ergebnissen aus der Agrarstrukturerhebung 2013 unentgeltlich zur Bewirtschaftung erhalten. Aufgrund der agrarstrukturellen Entwicklung gibt es regionale Unterschiede.



Unterschiedliche Pachtpreisentwicklungen


Im Durchschnitt des Bundesgebietes sind die durchschnittlichen Pachtpreise zwischen 2010 und 2013 um 19 % auf 243 Euro je ha angestiegen, bei Ackerland etwas stärker (+ 20 %) als bei Grünland (+ 18 %).


Von einem niedrigeren Niveau ausgehend fiel der Anstieg der Pachtpreise in Ostdeutschland prozentual stärker aus (+ 21 % auf 171 Euro je ha) als im früheren Bundesgebiet (+ 14 % auf 290 Euro). Damit bleiben die Preisunterschiede zwischen dem Westen und dem Osten weiterhin beachtlich.


Wesentlich stärker als die Durchschnittspachten sind die Preise für Neupachten (Pachten in den letzten 2 Jahren) angestiegen, nämlich zwischen 2010 und 2013 um fast ein Drittel (+ 32 %) auf 313 Euro je ha. In den neuen Ländern fiel der prozentuale Anstieg etwas schwächer aus als in den westdeutschen Bundesländern. Angaben und Hinweise außerhalb der amtlichen Statistik gehen davon aus, dass sich der Anstieg der Pachtpreise in 2014 noch fortgesetzt hat.



Anstieg des Eigenflächenanteils im Osten, Rückgang im Westen


Im früheren Bundesgebiet befanden sich 2013 55 % der LF in Pacht und 44 % in Eigentum. In den neuen Bundesländern waren dagegen 71 % in Pacht und 28 % in Eigentum. Die in der Bewirtschaftung befindlichen Eigenflächen sind zwischen 2010 und 2013 in den neuen Bundesländern um 3,0 Prozentpunkte angestiegen.


Anders in den alten Bundesländern. Hier ging Eigentumsanteil zugunsten des Pachtanteils um 1,8 Prozentpunkte zurück. Für Deutschland insgesamt ist der Pachtflächenanteil mit 60 % gegenüber 2010 nahezu unverändert geblieben.


Unterschiede zwischen den Betriebs- und Rechtsformen


Betriebe mit weniger als 10 ha LF hatten 2013 im Durchschnitt nur 28 % ihrer Flächen gepachtet. Bei Betrieben mit 500 ha und mehr waren es 73 %. In Haupterwerbsbetrieben waren durchschnittlich 57 % der Flächen gepachtet, in Nebenerwerbsbetrieben 47 %. In den Personengesellschaften betrug der durchschnittliche Pachtanteil 64 % und in juristischen Personen sogar 76 %.


Große regionale Unterschiede


Die durchschnittlich gezahlten Preise für Neupachten lagen in den neuen Ländern 2013 mit 206 Euro je ha bei etwa knapp der Hälfte des Pachtpreisniveaus im Westen Deutschlands von 442 Euro je ha. Die höchsten durchschnittlichen Neupachtpreise mit Werten zwischen 490 und 520 Euro je ha werden in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verzeichnet. Mehr oder minder deutlich unter 200 Euro liegt dagegen das Preisniveau für Neupachten in den Ländern Brandenburg, Sachsen, Thüringen sowie im Saarland.


In den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sind auch die Entwicklungen für Grünland und Ackerland. Im Bundesdurchschnitt stiegen die Neupachten für Ackerland in 2013 auf 345 Euro je ha (gegenüber 2010 plus 32 Prozent) und für Grünland auf 200 Euro je ha (plus 35 %). Die amtliche Statistik wird erst im Rahmen der Agrarstrukturerhebung 2016 mit aktuelleren Pachtpreisangaben aufwarten.

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