Seit 2009 bietet Rewe Dortmund „Faire Milch“ zu einem höheren Preis als „normale“ Frischmilch an. Hersteller der „Fairen Milch“ ist die Sahnemolkerei Wiesehoff in Schöppingen (Kreis Borken). Im Laden ist die Milch mit einem Preisaufschlag von 11 bis 13 Cent/l erhältlich. Jeweils 10 Cent vom Mehrerlös gehen garantiert an die Molkerei und kommen somit unmittelbar den Wiesehoff-Lieferanten zugute, erklärt das Wochenblatt Westfalen-Lippe.
Da die Molkerei aber nicht die gesamte Milchmenge als Faire Milch vermarktet, ist nicht so einfach zu sagen, was bei den Bauern tatsächlich ankommt. Die Fachzeitschrift hat errechnet, dass 2012 durchschnittlich 1,15 Cent/kg bei den Wiesehoff-Milcherzeugern in den Kreisen Steinfurt, Borken, Coesfeld, Münster und Warendorf als Zuschlag zum Milchgeld ankam. Zum Vergleich: 2010 gab es durchschnittlich immerhin 1,50 Cent/kg zusätzliches Milchgeld. Ein Jahr später betrug der „Faire Milch“-Bonus nur noch 1,27 Cent/kg.
Da die Höhe des Zuschlages vom Absatz abhängig ist, liegt die Vermutung laut dem Wochenblatt nahe, dass der Verbraucher offenbar doch nicht so häufig zur „Fairen Milch“-Tüte greift, wie anfänglich erhofft. Allerdings soll Wiesehoff das Programm selbst als Erfolg ansehen. In diesem Jahr habe Rewe sogar Schlagsahne und Joghurt neu in das Sortiment aufgenommen, heißt es. (ad)
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