Sonst seien 100 Mio. Menschen zusätzlich von Hunger bedroht, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ban kritisierte die Staaten, die durch Preiskontrollen und Exportbeschränkungen die Nahrungssicherheit der eigenen Bevölkerung garantieren wollten. Das treibe die Preise nur noch mehr in die Höhe. Solche Beschränkungen müssten unverzüglich aufgehoben werden. FAO-Generalsekretär Jacques Diouf forderte von den Geberstaaten jährlich umgerechnet 20 Mrd. Euro für den Ausbau der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern. Er räumte ein, das Ziel der Vereinten Nationen, die Zahl der hungernden Menschen bis 2015 zu halbieren, sei vermutlich nicht mehr zu erreichen. Derzeit gelten laut FAO 860 Mio. Menschen als unterernährt. Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) kritisierte, ein Teil des Preisanstiegs werde durch den Terminhandel an den Warenbörsen verursacht.
Gestritten wurde in Rom über die Auswirkungen der Biosprit-Produktion auf die Lebensmittelpreise. Brasilien und die USA stellten in Abrede, dass sie in großem Ausmaß zu den Preissteigerungen für Lebensmittel beigetragen habe. Dagegen machte die Hilfsorganisation Oxfam die Energiepflanzen für 30 % des Preisanstiegs verantwortlich.
Unterdessen unterstützten die EU-Finanzminister auf ihrem Gipfeltreffen in Luxemburg das Vorhaben der EU-Kommission, Finanzinvestoren an den Rohstoffmärkten genauer zu beobachten, um Spekulationen zu identifizieren. Sie lehnten es aber ab, wegen der hohen Lebensmittelpreise in der EU pauschal Steuern zu senken. Die Finanzminister wollten nicht in die Entwicklung des Marktes eingreifen, sagte Finanzstaatssekretär Thomas Mirow. Auch sollen die durch Kürzung der EU-Agrarsubventionen eingesparten Gelder nicht in die Subvention von Lebensmitteln fließen. Die Minister schlugen vor, die Importabgaben auf Getreide auszusetzen, so die Süddeutsche.
Stellungnahme Staatssekretär Müller: