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Rukwied fordert Aufbau einer nationalen Düngemittelreserve

Aufgrund der Verknappung von Dünger und des massiven Preisansteigs warnt der DBV, dass die Ernten ab 2023 kleiner werden. Der Bund müsse mit Kostenentlastung beim Agrardiesel nachziehen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat vor Versorgungsengpässen bei Düngern gewarnt. „Düngemittelherstellung ist systemrelevant“, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied in Berlin. Kurzfristig müssten bei Unterbrechungen der russischen Gaslieferungen hinreichende Produktionskapazitäten für Stickstoffdünger erhalten werden.

Laut Rukwied sollte analog zur nationalen Bevorratung von Erdgas und Flüssiggas (LNG) auch eine Düngemittelreserve für das Frühjahr 2023 aufgebaut werden. „Sollte es zu Ausfällen kommen, wären ab 2023 deutlich geringere Ernten vorprogrammiert“, gab der Bauernpräsident zu bedenken.

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Zur Kostenentlastung erwartet der Bauernverband eine vorübergehende Aussetzung der Energiesteuer auf Treibstoffe. Das Entlastungspaket der Ampelkoalition vom 24. März wertet Rukwied als ersten wichtigen Schritt für die Entlastung auch der Landwirtschaft. Entscheidend sei, dass beim Agrardiesel diese Entlastung ebenfalls voll nachvollzogen werde.

Unterdessen wächst auch im Agrarhandel und bei den Verarbeitern die Sorge vor einem Ausfall der russischen Gaslieferungen und den damit verbundenen Folgen. Angesichts der von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck ausgerufenen Frühwarnstufe im Gasnotfallplan mahnte der Verband „Der Agrarhandel“ deshalb, dass bei der Zuteilung knapper Energieressourcen der Agrarhandel als wichtiges Glied in der Lebensmittelkette Berücksichtigung finden müsse. Ähnlich äußerte sich der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS).

Trocknung der Ernte in Gefahr

Für den Geschäftsführer des Agrarhandelsverbandes, Martin Courbier, steht fest, dass an der Einordnung des Agrarhandels als systemrelevante Branche während der Coronakrise auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine unbedingt festgehalte werden muss.

Sein Geschäftsführungskollege Christof Buchholz wies darauf hin, dass die Lage auf den weltweiten Getreidemärkten so angespannt sei, dass es bei der nächsten Ernte auf jede Tonne Getreide ankomme. Die sich abzeichnende Frühjahrstrockenheit bereitet dem Agrarhandel nach Darstellung von Buchholz bereits ernste Sorgen. Eine zusätzliche Gefahr von Mindererträgen drohe durch die Lieferengpässe bei Düngemitteln. Im Sommer darf es deshalb dem Geschäftsführer zufolge keinesfalls dazu kommen, dass aufgrund von Energierationalisierungen Erntemengen nicht getrocknet, eingelagert und transportiert werden können. Insgesamt müsse die Sicherung der nächsten Ernte im politischen Diskurs ganz oben auf der Tagesordnung stehen.

Zwangsstillegung droht

VGMS-Geschäftsführer Peter Haarbeck pocht seinerseits auf eine prioritäre Versorgung der gesamten Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft, sollte eine Abschaltung der Gasbelieferung von Verbrauchern unumgänglich werden. Laut Haarbeck drohen innerhalb kürzester Zeit dauerhafte Versorgungsengpässe bei wichtigen Grundnahrungsmitteln, falls die Unternehmen der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft mangels Gasversorgung zwangsweise stillgelegt werden.

Das Ministerium von Habeck müsse daher sicherstellen und auch an alle Verantwortlichen kommunizieren, dass die VGMS-Branchen vorrangig zu versorgen seien. Nach Überzeugung des VGMS-Geschäftsführers ist eine krisenfeste Selbstversorgung mit Lebensmitteln auch auf eine gut strukturierte, regionale Lebensmittelwirtschaft angewiesen. Haarbeck mahnte deshalb einen klaren Fahrplan in der Energiepolitik an, um die extrem gestiegenen Preise für Gas und Strom wieder einzufangen. Deutschland müsse dafür sorgen, dass „seine kritische Infrastruktur, zu der insbesondere die Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft zählt, wettbewerbsfähig bleibt“.

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