Bundesagrarminister Christian Schmidt will kein Tötungsverbot männlicher Küken in das Tierschutzgesetz aufnehmen. Stattdessen möchte er abwarten, bis eine neue Technik gefunden wird, mit der männliche Küken bereits vor dem Schlüpfen erkannt und die Eier vernichtet werden, berichtet der Spiegel.
"Die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass in den nächsten eineinhalb Jahren eine Technologie entwickelt werden wird, die flächendeckend vermarktet werden kann", schreibt Schmidts Ministerium auf eine Anfrage der Grünen. "Es bedarf daher keiner Gesetzesänderung."
Ende März hatte das Landwirtschaftsministerium eingeräumt, dass in Deutschland jährlich rund 45 Mio. männliche Küken in Schreddern getötet werden, weil sie für die Landwirte keinen Profit abwerfen. Schmidt kündigte daraufhin einen Aktionsplan gegen diese Praxis an. "Das scheint nur ein PR-Gag des Ministers gewesen zu sein", kritisiert Grünen-Parlamentarier Oliver Krischer. "Schon heute ist die Geschlechtserkennung im Ei möglich, sie ist nur teurer als das Kükenschreddern."