(Stand 27.4.09) Das in Mexiko grassierende gefährliche Grippevirus hat nach den USA nun auch die Grenze nach Europa übersprungen. Bei einem Spanier ist das Virus nachgewiesen worden. In den USA hätten sich Presseangaben zufolge bereits 20 Personen mit dem mutierten Schweinevirus H1N1 infiziert, während in Mexiko über 100 Menschen verstorben sind. Rund 1 600 würden in Krankenhäusern behandelt. Experten fürchten nun eine Pandemie - auch junge und gesunde Menschen seien gefährdet.
"Wir sind sehr, sehr besorgt", sagte ein WHO-Sprecher. "Wir haben es mit einem neuen Virus zu tun, und er verbreitet sich von Mensch zu Mensch." Bei dem Virus, das vom Schwein übertragen wird und in den siebziger Jahren zum ersten Mal aufgetaucht war, handele es sich um eine unbekannte Mutation des H1N1-Virus. Bisher sei die Schweinegrippe in den meisten Fällen direkt vom Schwein auf den Menschen übertragen worden. Falls eine internationale Verbreitung bestätigt werde, würde dies die WHO-Kriterien für einen Pandemie-Alarm erfüllen. Der Verzehr von Schweinefleisch berge aber keine Gefahr.
Der Erreger weise laut der Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen genetische Merkmale des Schweins, von Vögeln und auch des Menschen auf - in einer Art, wie es die Forscher bislang noch nicht beobachtet haben. Einen Impfstoff gebe es nicht, die US-Behörde CDC geht jedoch nach ersten Tests davon aus, dass die Grippemedikamente Tamiflu und Relenza bei frühzeitiger Einnahme helfen könnten. Tamiflu-Hersteller Roche erklärte, es könnten binnen kürzester Zeit große Mengen nachgeliefert werden.