Auf dem Bauerntag in Potsdam versicherte Seehofer vergangene Woche erneut, dass er bei den Verhandlungen zum Gesundheitscheck auf die Einhaltung der bestehenden Zusagen bis 2013 poche. Der Minister betonte, dass er sich auch in anderen Bereichen als Verfechter bäuerlicher Interessen verstehe. Er erinnerte an die vorgesehenen Änderungen beim Erbschaftsteuergesetz, die den Belangen der Landwirtschaft Rechnung trügen. Zudem versicherte er, dass es mit dem neuen Umweltgesetzbuch keine Verschärfungen über die europäischen Standards für die deutschen Bauern geben werde. Ebenso wie der Minister hob auch DBB-Präsident Kurt-Henning Klamroth die besondere Rolle der Landwirtschaft für die Entwicklung der ländlichen Räume hervor. Klamroth sprach sich in diesem Zusammenhang für eine größenabhängige Kürzung der Direktzahlungen aus. Über eine Degression oder eine Modulation seien Instrumente vorhanden, agrarstrukturelle Verwerfungen in den neuen Ländern zu korrigieren. Gleichzeitig müsse jedoch ein Abfließen von EU-Mitteln aus Deutschland verhindert werden. Kritisch äußerte sich Klamroth erneut zur Privatisierungspraxis der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG), die mitverantwortlich sei für die gestiegenen Bodenpreise in den neuen Ländern. Als unverantwortlich bezeichnete der Bauernbundpräsident auch den fortschreitenden Entzug von landwirtschaftlicher Nutzfläche für Infrastruktur- und Ausgleichsmaßnahmen.
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