Das Landwirtschaftsministerium in Hessen wird seit wenigen Tagen von Silke Lautenschläger geführt. An der Spitze des neu zugeschnittenen Ressorts für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz soll die 40-jährige Juristin, die seit August 2001 das Wiesbadener Sozialministerium leitete und in der geschäftsführenden Landesregierung knapp ein Jahr zusätzlich mit dem Ressort Wissenschaft und Kunst betraut worden war, vor allem auf dem Feld der erneuerbaren Energien punkten. Die CDU-Politikerin ist aber auch mit der Landwirtschaft insofern vertraut, als sie zusammen mit ihrem Bruder auf dem elterlichen Bauernhof im Modautal im vorderen Odenwald aufwuchs und dort mit ihren beiden Kindern heute noch lebt.

Bis zur Ernennung als Ministerin arbeitete Lautenschläger als Rechtsanwältin; 1999 wurde sie erstmals in den Hessischen Landtag gewählt, dem sie seither angehört. Ihr zur Seite im Landwirtschaftsministerium steht als Staatssekretär der 41-jährige Pädagoge Mark Weinmeister, der Karl-Winfried Seif in dieser Position ablöste. Wilhelm Dietzel, der von 1999 an als Landwirtschaftsminister Hessens fungierte und damit zuletzt dienstältester Ressortchef unter Ministerpräsident Roland Koch war, erklärte nach seiner Entlassung aus der Regierung, er sei froh, dass er "zehn Jahre lang Minister sein durfte". Künftig werde er sich als einfacher Abgeordneter im Wirtschaftsausschuss und einem anderen Ausschuss, der noch nicht feststehe, engagieren, kündigte der 60-Jährige gegenüber der "Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen" an. Mit dem Amtsantritt Dietzels 1999 war der Naturschutz zusammen mit den Bereichen Landwirtschaft und Forsten in das Umweltressort eingegliedert worden; 2003 kam dann die Zuständigkeit für den Verbraucherschutz hinzu.