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Wissenschaftlicher Beirat

So soll der Wald an den Klimawandel angepasst werden

Der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik hat am Mittwoch ein Gutachten zur Anpassung der Wälder an den Klimaschutz vorgelegt. Er empfiehlt eine aktive Bewirtschaftung. Das sind die Details.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Wälder an den Klimawandel anzupassen, ist die wichtigste Aufgabe, vor der die Waldpolitik heute steht. Zu diesem Schluss kommt auch der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik des Bundesministeriums in seinem Gutachten, das der Vorsitzende Prof. Dr. Jürgen Bauhus am Mittwoch in Berlin an Bundesagrarministerin Julia Klöckner übergeben hat.

Darin empfehlen die Wissenschaftler eine aktive Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland, Nichtstun sei keine Option. Das Gutachten unterstütze damit die Waldpolitik des Bundesministeriums. Angesichts von mittlerweile 280.000 ha Schadfläche, die wiederbewaldet werden muss, hatte Klöckner mit 1,5 Mrd. € das größte ökologische Waldumbauprogramm in der Geschichte Deutschlands gestartet. Auf mehreren Tausend Hektaren wurden bereits überwiegend reine Laubwälder und Mischwälder mit einem hohen Anteil von Laubbäumen neu begründet, die standortangepasst und klimastabil seien.

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Die nachhaltige Wiederbewaldung und Waldanpassung sind die Schlüsselaktivitäten im Kampf für einen Klimaschutz mit Wald." - Klöckner

Die Maßnahmen habe das BMEL daher immer eng mit den Praktikern und der Wissenschaft abgestimmt. Dieser Ansatz werde durch das Gutachten nochmals bestätigt. Auch die Erklärung der Weltklimakonferenz, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen, sei laut Klöckner ein wichtiger und gleichzeitig längst überfälliger Schritt im globalen Kampf gegen den Klimawandel.

Die Empfehlungen des Beirates zielen darauf ab, die Vielfalt der Ökosystemleistungen langfristig sicherzustellen. „Dafür benötigen wir einerseits resiliente und anpassungsfähige Wälder und andererseits Betriebe und Institutionen, die in der Lage sind, diese Daueraufgabe der Anpassung zu bewerkstelligen“, so Bauhus. Hier lesen Sie die zentralen Handlungsempfehlungen des Beirates:

  • Resiliente und anpassungsfähige Wälder erhalten und entwickeln
  • Den Waldschutz gegenüber biotischen Risiken verbessern
  • Risikomanagement zum Umgang mit Extremereignissen weiterentwickeln
  • Biodiversität sichern und erhöhen
  • Boden und Wasser schützen
  • Nachhaltige Holzverwendung fördern
  • Wälder als Orte für Erholung, Sport und Tourismus entwickeln
  • Ökosystemleistungen honorieren
  • Monitoring optimieren
  • Forschungskapazitäten stärken, besser vernetzen und neu ausrichten

Das Gutachten können Sie hier herunterladen:

Die Reaktionen

Familienbetriebe Land und Forst: Das aktuelle Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik zeige deutlich, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder unabdingbar sei, um ihre Resilienz im Klimawandel zu erhöhen und sie auch zukünftig als Klimasenke zu erhalten. "Wir müssen den Wald nutzen, damit er uns allen nachhaltig nützt“, erklärt der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Max v. Elverfeldt. Das Gutachten zeige, dass der Wald ein Opfer des menschlich gemachten Klimawandels ist. Es sei nicht nur gerecht, sondern auch dringend notwendig, dass aus den Mitteln des Energie- und Klimafonds, in den die CO2-Emittenten einzahlen, die Klimaschutzleistung des Waldes gestärkt und honoriert wird.

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände:Laut AGDW unterstützt der wissenschaftliche Beirat mit dem Gutachten die bisherigen Anstrengungen der Bundesregierung, die Waldbesitzer in ihrer aktiven Waldbewirtschaftung zu unterstützen und die klimaeffektive Holznutzung zu fördern. Es sei äußerst wichtig, umfassende Konzepte für die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, um zukünftigen Generationen gleiche Optionen zur Nutzung der Wälder zu bieten. „Die Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes muss jetzt kommen, um in die Vielfalt klimaresilienter Wirtschaftswälder zu investieren“, fordert Der Präsident der AGDW, Hans-Georg von der Marwitz.

Das Gutachten weist darauf hin, dass Extremwetterereignisse und die sich verändernde Produktivität der Wälder mit einem neuen Baumartenspektrum zu steigenden Kosten für die Waldbesitzer führen, die aus den Erlösen des Holzverkaufs nicht zu decken sind. „Hier ist es notwendig, dass Wald jetzt und in Zukunft aktiv bewirtschaftet wird. Nur so kann die größte natürliche CO2-Senke Wald für die Zukunft gesichert werden“, erklärt von der Marwitz weiter.

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